Politics | Europaregion

Von Klima bis Andreas Hofer

Südtirol übergibt den Euregio-Vorsitz an Tirol. In Bozen betonte man die gute Zusammenarbeit und brachte einige neue Initiativen auf den Weg.
Euregio-Vorstand
Foto: LPA/Claudia Corrent

“Auch bei schwierigen und teils unterschiedlichen Interessenlagen haben wir Kompromisse gefunden und gemeinsame Positionen nach außen vertreten!" Mit diesen Worten zieht Arno Kompatscher Bilanz. Zwei Jahre lang hatte der Südtiroler Landeshauptmann den Vorsitz der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino inne. Am 12. Oktober übernimmt Tirol. Als letzten offiziellen Akt hat der Euregio-Vorstand am Mittwoch in Bozen unter anderem ein Klimaschutz-Projekt beschlossen. Das “Euregio Climate Service Center” soll sich um ein Monitoring zur Erderwärmung in der Europaregion kümmern, das der Politik der Europaregion als konkrete Handlungsgrundlage dienen soll. “Wir brauchen präzise Daten als Grundlage für lokale Entscheidungen im Umgang mit der Klimakrise”, so Kompatscher.

Gemeinsam mit seinen Tiroler und Trentiner Amtskollegen, Günther Platter und Maurizio Fugatti, betonte der Landeshauptmann die funktionierende Zusammenarbeit der drei Länder. Während die EU streite, halte die Europaregion zusammen, meinte Kompatscher. Als Beispiele nannten die Landeshauptleute die Migrationspolitik am Brenner und die Verkehrspolitik. Platter erinnerte daran, dass an der Grenze zu Bayern jeden Tag Kontrollen stattfinden und Staus verursachen: “Am Brenner haben wir das nicht, weil wir uns zusammengesetzt und ebenso effiziente Lösungen im Hintergrund gefunden haben.” Die Zusammenarbeit der drei Länder sei ein “absolutes Vorbild: Keine andere Europaregion arbeitet so intensiv und konstruktiv zusammen”. Auch Maurizio Fugatti lobte: “In diesen ersten Monaten meiner Amtszeit habe ich eine große Ernsthaftigkeit und Effizienz in der Euregio-Führung kennen und schätzen gelernt.”

Mit einer Abänderung der EVTZ-Verordnung (EVTZ steht für “Europäischer Verbund Territorialer Zusammenarbeit Tirol-Südtirol-Trentino” – die offizielle Bezeichnung für die Europaregion), die am Mittwoch beschlossen wurde, soll die Europaregion mehr Zuständigkeiten erhalten und in die Lage versetzt werden, auch unabhängig von nationalstaatlichen Regelungen grenzüberschreitende Abkommen zu schließen.

Neben dem erwähnten Klima-Monitoring wurden noch weitere Projekte im Arbeitsprogramm für 2020 festgelegt. Unter anderem soll ein Euregio-Wetterdienst ins Leben gerufen werden, und ein Andreas-Hofer-Weg, der von St. Martin in Passeier bis zur Gedenkstätte in Mantua führt. “Dieser Weg soll einen besonderen Blick auf die gemeinsame Geschichte ermöglichen”, so die Landeshauptleute. Stolz seien sie auch darauf, dass die Euregio in naher Zukunft ihren Sitz ins Waaghaus am Kornplatz im historischen Zentrum von Bozen verlegen kann.

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Christian Mair Fri, 09/27/2019 - 10:46

Man wünscht sich eine Euregio-Greta, die den Herren mal ordentlich den Kopf wascht und auf den Tisch schlägt.
Wie könnt Ihr es wagen die Idee vom Europa ohne Grenzen mit einem
- Wetterdienst
- 3 geteilten Adler auf einem Zug der aber trotzdem am Brenner jedesmal 10 min. halten muss
- und einem Andreas-Hofer-Weg
abzuspeisen.
Seit 30 JAhren sind die Grenzen offen und es passiert (fast) nix. Vielleicht gibt's noch ein Schützenfest und das wars dann.

Ein Blick in die Großregion Saar-Loor-Lux zeigt was möglich ist. http://www.grossregion.net/Institutionen
- Gipfel mit Chefs der Exekutiven und Arbeitsausschüssen
- beratende Organe (Wirtschafts-und Sozialausschuss)

Die Euregio könnte ein Leuchtturmprojekt für ganz Europa sein.
Derzeit ist es ein Tretboot, das nicht mal schafft die Doppelstaatsbürgerschaft als reine Symbolpolitik ohne Konsequenz (Wehrpflicht?) zu entlarven.

Gute NAcht Tirol!

Fri, 09/27/2019 - 10:46 Permalink