Stabile Sanität
In den vergangenen Monaten ist es vor allem die große Unsicherheit, die in Sachen Südtiroler Sanität für Schlagzeilen sorgt. Wie das Arbeitsförderungsinstitut AFI nun auf Basis einer Studie beleuchtet, kann der überwiegende Teil der insgesamt 9300 Beschäftigten des Südtiroler Sanitätsbetriebes aber zumindest vertragsmäßig auf Stabilität zählen: 86,5 % der Mitarbeiter arbeiten mit einem unbefristeten Vertrag, in 60 % der Fälle ist dieser ein Vollzeitvertrag. Auch für Heidi Flarer und Werner Pramstrahler, die für die Studie verantwortlich waren, ist der geringe Anteil an Befristungen bemerkenswert. Allerdings hätten die gesetzlichen Sparvorgaben die Chance junger Arbeitskräfte auf ebenso stabile Arbeitsbedingungen beträchtlich vermindert. Zwar sind immer noch rund ein Drittel der Unter-30-Jährigen mit einem unbefristeten Vertrag beschäftigt. „Doch im Beobachtungszeitraum 2009 bis 2013 hat es hier ein deutliches Minus von 18,7 Prozentpunkten gegeben“, sagt AFI-Forscherin Heidi Flarer. Die interviewten Experten hätten darüber hinaus bestätigt, dass Nachbesetzungen allgemein langsamer erfolgen und im Verwaltungsbereich möglichst überhaupt nicht mehr nachbesetzt wird.
Als große Herausforderung bezeichnet das AFI-Forscherteam den Fachkräftemangel, der nicht nur Ärzte betreffe und sich durch den rasanten medizintechnologischen Fortschritt zuspitze: „In Kombination mit neuen Aufgabenbereichen wie Prävention, Rehabilitation und in vielen Fällen auch Pflege bis hin zu Palliativleistungen sind im Gesundheitswesen ständig neue Berufsbilder und Spezialisierungen gefragt“, so Werner Pramstrahler. Das alles stelle die Belegschaft vor einen fortwährenden Umbruch der Organisationsformen in Krankenhäusern und Sprengeln.