Culture | Archäologie

Ötzis neues Tattoo

Ein schwer tätowierter Mann, dieser Mann aus dem Eis. 61 Tattoos, auf Körpermeridianen und an Gelenken, wurden bisher gefunden. Nun hat man ein neues entdeckt.

An einer für Ötzi unüblichen Stelle hat der Wissenschaftler Marco Samadelli vom Eurac-Forschungsinstitut zu Mumien und dem Iceman die neueste Tätowierung entdeckt: Auf der rechten unteren Seite des Brustkorbes prangen mehrere wenige zentimeter lange, parallel verlaufende Linien, die nur mit Hilfe der multispektralen Fotografie erkundet werden konnten. Einmal, weil alle anderen Tätowierungen Ötzis auf der unteren Rückenhälfte und den Waden zu finden sind, und weil die Haut am Brustkorb dermaßen dunkel verfärbt ist, dass man die Hautzeichen kaum sieht. 

Die 61 vorgefundenen Hautzeichen auf Ötzis Körper bestehen aus 0,7 bis 4 Zentimeter langen, vorwiegend in Gruppen zu zwei, drei oder vier parallel angeordneten, Linien. Darunter befinden sich auch zwei Kreuze.

Die neu entdeckte Tätowierung auf dem Brustkorb öffnet nun erneut die Diskussion über die Funktion von Tätowierungen in vorgeschichtlichen Zeiten. So liefert die Studie den Anthropologen ein weiteres Puzzlestück bei der Erörterung der Frage, ob prähistorische Tätowierungen eine therapeutische, symbolische oder religiöse Bedeutung haben.

Ötzis Tätowierungen

Die Körperstellen, an denen der Eismann tätowiert ist