Von der Tradition Blech zu verleihen
Dass auch neu ernannte Hoffnungsträger sich nicht zu schade sind, solcherlei Zeugs an unverdiente Hälse zu hängen, setzt derartiger Absurdität die Krone auf, die gerade noch fehlt. In Zeiten wie diesen, wo selbst ein Gespräch über Bäume nicht mehr unverfänglich ist, weil sie umstürzen unter den Lasten, in Zeiten, wo die Hänge ins Tal rutschen, dürfen weder Gold-noch Blechketten flutschen. Zugegeben, das ist ein wohlfeiler Reim, aber nicht für so wenig zu haben wie die Hälse von zu Ehrenden, die nichts geleistet haben, was der Erwähnung not täte.
Es sind lausige Zeiten, wenn dem Volk Mut und Kraft fehlen, den gewählten Vertretern den Kopf zu waschen bzw. sie daran zu erinnern, dass es ehrenvoller für alle Beteiligten wäre, bei der Beseitigung der Felsbrocken bei Atzwang mitzuhelfen, als in der Hofburg zu Innsbruck bei der Ehrung keineswegs zu Ehrender anwesend zu sein und sinnlos zu lächeln und Unsinniges von sich zu geben dabei. Das ist keine Haltung von Neid und WutbürgerInnen, es handelt sich bei dieser Feststellung einfach um „buon senso" oder vielmehr um einen Akt der Liebe in „Zeiten der Cholera“.