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Georg Klotz Kriegsspiele mit französischen Terroristen

Was hatten französische Ex-Terroristen mit Südtirols „Bumsern“ zu schaffen? Die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ liefert interessante Einblicke in Georg Klotz Begegnung mit den Abgesandten der Terrororganisation OAS.


In Algerien verbreiteten sie Angst und Schrecken, Anfang der Sechziger Jahre versuchten sie mehrmals den französischen Präsidenten Charles des Gaulle zu ermorden und ihr blutiges Treiben war Vorlage für Frederick Forsyths Politthriller „Der Schakal“: Die Rede ist von der französischen Terrororganisation OAS, der Organisation de l'armée secrète. Noch weniger bekannt als die einstigen Terroristen ist deren Verbindung zu Südtirol, von der die österreichische Tageszeitung Der Standard in ihrer heutigen Online-Ausgabe erzählt: Zwei OAS-Söldner, die 1964 als Abgesandte des italienischen Geheimdienst nach Absam kamen, um Georg Klotz und seine Männer für den Guerillakrieg auszubilden.

In Absam hatten Klotz und seine Leute zunächst keine Ahnung, wem sie die forsch auftretenden Franzosen zu verdanken hatten. Und auch die Söldner brauchten einige Wochen, um die wahre Verfasstheit der Tiroler "Kämpfer" zu durchblicken: "Klotz' Truppe war nicht mehr als ein versprengtes Häuflein an ,Patrioten' in einem armseligen Zustand", sagt Riegler. Viel zu tun hatten die Franzosen ohnehin nicht. Einer der Männer ging illegal über die Grenze nach Südtirol und kundschaftete mögliche Anschlagsziele aus. Die Fotos waren freilich nicht verwendbar, weil die Bilder unscharf waren.