Politics | Movimento 5 Stelle

Gesucht: Interessenten für Sitz im EU-Parlament

Nun begibt sich auch der Movimento 5 Stelle auf Kandidatensuche für die EU-Wahl. Gefragt? Ehrliche und kompetente Leute, dreisprachig, intellektuell gewandt und mit EU-Wissen.

Die Grünen haben Oktavia Brugger, die Freiheitlichen letztendlich doch noch Pius Leitner, die Südtiroler Volkspartei den alten Hasen Herbert Dorfmann – und die Grillini? So wie es derzeit aussieht, wird die reiche lokale Auswahl bei den anstehenden Wahlen für das EU-Parlament zusätzlich durch den M5S bereichert. Landtagsabgeordneter Paul Köllensperger relativiert zwar, dass es um die Aufstellung der 18-köpfigen nationalen Liste geht. Doch für diese sollen durchaus Kandidatinnen oder Kandidaten aus der Region gewonnen werden.

„Wer Lust hat, soll sich melden“, so die Aufforderung von Paul Köllenperger. Statt langer Parteikarriere setzen die Grillini bei ihrer Kandidatensuche viel mehr auf Qualifikationen. Die Anforderungen? Dreisprachigkeit mit Englisch, Deutsch und Italienisch, Kenntnisse in europäischem Recht und Politik und intellektuelle und sprachliche Gewandtheit. Einzige parteitechnische Voraussetzung: eine Mitgliedschaft beim Movimento seit 2012  „Es sollen ehrliche und kompetente Leute ein, die in Brüssel das machen, was wir auch auf lokaler Ebene tun“, so der Landtagsabgeordnete. „Sich gegen Schweinereien einzusetzen – wie zum Beispiel das  Freihandelsabkommen mit den USA.“ 

Die definitive KandidatInnenwahl erfolgt dann wie gehabt im Internet: In einer ersten Online-Runde wählen die Mitglieder in der Region ihre Favoriten, die sich dann in einer zweiten Abstimmung mit der Konkurrenz aus dem Wahlkreis Nord-Ost messen müssen. Köllensperger hofft zumindest darauf, zwei KandidatInnen aus der Region auf die nationale Liste zu bekommen.

Wie das Ganze ausgeht, ist aber auch für ihn selbst noch ungewiss. Denn: „Die EU-Wahlen sind sicherlich mit Landtagswahlen zu vergleichen.“ Sorgen, dass das Angebot für Südtirols WählerInnen langsam zu groß wird, hat er aber keineswegs: „Problematisch ist für uns eher, dass wir fälschlicherweise als Anti-Europäier wahrgenommen werden“, sagt er. Denn trotz Skepsis am Euro und der aktuellen Ausrichtung der EU baue der Movimento stark auf Europa.  „Wir wollen allerdings ein anderes Europa und eine Rückbesinnung auf die Regionen.“ Ein Feld, auf dem sich bei diesen EU-Wahlen viele tummeln.