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Südtiroler Sanitäts-Kaiser

Neuer Stoff für neidische Polemiken über Südtirols Sonderstatus: „Bolzano costa quattro volte Pordenone“, titelt die Tageszeitung „La Stampa“ in Sachen Sanität.

Die Leistungen von Südtirols Sanität sorgen seit jeher für neidische Blicke aus dem Süden. Neuen Grund dafür gibt die Aufarbeitung von Daten der Sanitätsbetriebe in ganz Italien durch die Fachzeitschrift About Pharma, die von der Turiner Tageszeitung La Stampa aufgegriffen werden. Durchschnittlich stehen Italiens Sanitätsbetrieben 1400 Euro pro Betreutem zur Verfügung, aber es gibt enorme Unterschiede und eine unglaubliche Verschwendung, heißt es dort. Am höchsten über dem Mittelwert liegt demnach der Sanitätsbetrieb in Bozen mit 2421 Euro pro Betreutem, denen 661 Euro des Schlusslichts Poderone in Friaul entgegenstehen.

Ein direkter Vorwurf, dass in Bozen deswegen mehr verschwendet würde als anderswo, findet sich im Artikel zwar nicht. Einer der zentralen Kritikpunkte ist vielmehr, dass die Aufteilung der Mittel nicht aufgrund des sanitären Bedarfs, sondern in Folge der bisherigen Kosten vorgenommen wird. Wer also beim Einkauf von Spritzen in der Vergangenheit mehr ausgegeben habe, bekommt auch in Zukunft mehr Mittel, wird als einer der ungelösten Missstände kritisiert.