Hiking | Ausflug der Woche

Auf dem Waalweg von Saltaus bis Meran

Der Begleitsteig, früher vom Waalarbeiter für die Instandhaltung genutzt, ist ein beliebter, weil größtenteils ebener und landschaftlich reizvoller Wanderweg.

Die Meraner Gegend und das Vinschgau sind relativ regenarm, um die Felder zu bewässern, wurde einst Bach- und Flusswasser über weite Strecken in schmalen Kanälen, den Waalen, zu Wiesen und Feldern geleitet. Für den Maiser Waal wurde das Wasser in Saltaus von der Passer abgezweigt und in einem 10 Km langen Waal bis Obermais, in die Nähe von Schloss Trauttmansdorff gebracht. Der Begleitsteig, früher vom Waalarbeiter für die Instandhaltung genutzt, ist ein beliebter, weil größtenteils ebener und landschaftlich reizvoller Wanderweg.

Zum Wegverlauf:

Wir beginnen die Wanderung im Dörfchen Saltaus im Passeiertal. An der Talstation der Hirzerseilbahn finden wir Parkplatz (hier auch Bushaltestelle der Linie Meran - St. Leonhard). Wir gehen kurz bergab, an den Tennisplätzen vorbei, überqueren die Passerbrücke und folgen dem Weg im Talgrund zum Apfelhotel Torgglerhof (gute Einkehr, siehe unten). Auf der Strecke finden sich seltsamerweise, im Gegensatz zu den anderen großen Waalwegen im Meraner Raum, keine weiteren Einkehrmöglichkeiten. Wer möchte, kann eine Jause in den Rucksack packen, unterwegs finden sich viele Möglichkeiten zur Rast mit Tisch und Bank. Der Waal hat kaum Gefälle, bleibt in der Höhe, während die Passer im Bachbett immer tiefer dahin rauscht. Der Steig ist sehr abwechslungsreich, überquert auf Stegen Bächlein, geht durch Wiesen und Obstfelder, durch Laub- und Nadelwald, läuft auf Stegen, mit Geländern geschützt, an Felswänden vorbei, die Aussicht zu den Dörfern von Riffian, Kuens und Dorf Tirol auf der gegenüberliegenden Talseite und talauswärts in das Meraner Becken ist prächtig. Am Schloss Planta in Meran-Obermais angelangt folgen wir rechts dem Schild nach Meran Zentrum zur Passeirer Straße, dort, bei der Bar Palma, ist die Bushaltestelle für die Rückfahrt nach Saltaus.

Gehzeit 2 h 30’, 9,6 km, leicht, keine Anstiege.

 

Kurioses am Weg:

Am Waal steht ein Häuschen, es läutet auch eine wasserbetriebene Waalschelle. Hier wohnte einst der Waaler, der regelmäßig die gesamte Strecke abzugehen und zu kontrollieren hatte. Er musste die Rechen zu reinigen, für einen regelmäßigen Durchfluss sorgen, bei einem Gewitters das Wasser abkehren um die Versandung des Waales oder gar einen Ausbruch zu verhüten. Eine geschnitzte Holztafel beim Waalerhäuschen erinnert daran, dass der Bau auf das Jahr 1462 zurück geht, damals genehmigte der Landesfürst, Erzherzog Sigmund, den Bau des Kanals.

 

Die Einkehr:

Der Torgglerhof hat sich vor kurzem den neuen Namen Apfelhotel gegeben. „Wir sind kein Törggelelokal, zu uns kommen Wanderer auf dem Waalweg und Tagesgäste zu einem gepflegten Essen, auch unsere Hausgäste sollen sich wohlfühlen, und weil mir mitten in den Obstwiesen liegen und auch selbst Äpfel ernten, verkaufen und verarbeiten, haben wir uns den neuen Namen verpasst“ meint Frau Walli Pichler

Apfelhotel Torgglerhof, 39010 Saltaus (St. Martin in Passeier) Nr. 19, Tel. +39 0473 645433, www.apfelhotel.com

 

Anfahrt:

Von Meran Richtung St. Leonhard/Passeier bis Saltaus, kostenloser Parkplatz an der Talstation der Hirzerseilbahn.

 

Autor: Oswald Stimpfl

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