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Fußball in lange Hosen und mit Kopftuch

Wie sind Frauen in islamischen Ländern sportlich positioniert? In Tunesien oder Ägypten ist fußballspielen weit mehr als Sport. In Berlin treffen sich Frauenfußballteams aus diesen und anderen Ländern und wollen gemeinsam: Mut beweisen, über sich reden machen und selbstbewusst auftreten.
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Foto: Tiberio Sorvillo

Vor allem in Ägypten, wo es in den Städten täglich sexuelle Übergriffe auf Frauen gibt (...) haben die Frauenfußballvereine es schwer. Als der Arabische Frühling ausbrach, hofften viele, dass sich die Stellung der Frau in der Gesellschaft verbessern würde. Seite an Seite mit Männern demonstrierten sie auf dem Tahrir-Platz für den Wandel – erst gegen Mubarak, dann gegen Mursi. Und jedes Mal kam es zu Hunderten von sexuellen Belästigungen und zahlreichen Vergewaltigungen – vor Zeugen, in aller Öffentlichkeit, ausgeführt von Gruppen und ohne juristische Folgen. Nun schwankt Ägypten zwischen Freudentaumel und Schock. Und die Rolle der Frau in der Gesellschaft wird so heftig diskutiert wie schon sehr lange nicht mehr. Meistens beherrschen jedoch Ratlosigkeit und Angst die Debatte.

 

Frauen aus Jordanien, Palästina, Libanon, Ägypten, Tunesien, Polen, der Ukraine und Deutschland tragen miteinander ein Turnier aus, diskutieren und feiern gemeinsam. Sie sind zusammengekommen, um gegeneinander anzutreten, aber auch um sich auszutauschen und um voneinander zu lernen, wie sie ihre Interessen öffentlich vertreten können. In einem Kurs ging es darum, wie die arabischen Spielerinnen ihren eigenen Werdegang in der Netzwelt weitererzählen können. Denn sie haben das Potential, ein Vorbild für andere Frauen zu sein – nicht in dem Sinn natürlich, dass nun alle Frauen Fußball spielen sollten. Vielmehr geht es um Mut und Selbstbewusstsein. Denn beides braucht es, um einem Sport nachzugehen, der sich nach den herrschenden gesellschaftlichen Vorstellungen für eine Frau nicht ziemt. Aber auch, wenn man sich für seine Rechte in der Gesellschaft einsetzen will.

 

 

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