Economy | Medienförderung

Der Geldsegen

Die Landesregierung hat rückwirkend die Beiträge für das Jahr 2014 ausgezahlt. Den Löwenanteil der neuen Medienförderung kassiert der Athesia-Verlag.

Es war ein Anliegen von Arno Kompatscher: Die Medienförderung in Südtirol auf neue Füsse zu stellen. Und genau das hat die Regierung Kompatscher auch getan. Ende 2015 hat man ein neues Medienförderungsgesetz erlassen mit dem neben Fernsehen und Radio erstmals auch Onlinemedien unterstützt werden.
Das System sieht einen Sockelbetrag vor und einen variablen Betrag, der aus den anerkannten Personalkosten und der Reichweite errechnet wird. Dabei gibt es drei verschiedene Kategorien: Fernsehen, Radio und Online.
Für den Sockelbetrag gibt es ein klaren Koeffizienten. Fernsehen 4, Radio 2 und Online 1. Konkret heißt das, dass der Sockelbetrag für das Fernsehen rund viermal so hoch ist, wie für die Online-Medien und zweimal so hoch wie für die Radios.

Beiträge 2014

Jetzt wurden die ersten Beiträge rückwirkend nach dieser neuen Regelung ausbezahlt. Es handelt sich um die Förderung für das Jahr 2014. Der Gesamttopf beträgt rund eine Million Euro.
Wie vorhersehbar hat auch hier der Medienkoloss Athesia den Löwenanteil der Förderung abgeschöpft. Wobei angemerkt werden muss, dass der Ebner-Verlag sich bewusst zurückgehalten hat. So hat die Athesia keineswegs mit alle ihren Medienunternehmen angesucht. Im Onlinebereich hat man immerhin das zweitgrößte Südtiroler Onlineportal „suedtirol.news“ erst gar nicht an den Start geschickt. Ebenso hat der Weinbergweg auch für andere Onlinemedien aus dem eigenen Hause nicht angesucht.
Aber auch so kann sich die Finanzspritze des Landes in Richtung Weinbergweg sehen lassen.

Die Onlinemedien

Insgesamt 164.086,56 Euro hat die Landesregierung zur Förderung von acht Südtiroler Online-Medien ausgeschüttet. Knapp 100.000 Euro davon kassieren die drei Athesia-Unternehmen Stol, Sportbz News und Qui bz.
Marktführer Südtirol Online erhält mit rund 71.000 Euro den weitaus höchsten Betrag. Dahinter folgt Tageszeitung Online mit knapp 30.944,60 Euro.

Die Radios

Die meisten Gelder der Medienförderung fließen in den Äther. Für 2014 erhalten 18 Südtiroler Radios eine Förderung von insgesamt 588.165,65 Euro. Auch hier führen die Liste zwei Radios aus dem „Athesia“-Umfeld an. Die beiden Sender der „One Air Gmbh“ Südtirol 1 mit 122.616,34 Euro und Radio Tirol mit 72.974,44 Euro.

 

Das Fernsehen

Mit 215.887,62 Euro werden drei Südtiroler Fernsehsender gefördert. Auch hier geht der Löwenanteil an ein Unternehmen. Franz Senfters „Rosengarten AG“ erhält für den Sender SDF 92.324,46 Euro und für Video Bolzano 33 83.108,92 Euro. Dazu kommt noch mit 40.454,24 Euro Alto Adige TV, der Bozner Ableger des Trentiner Fernsenders TCA von Graziano Angeli.
Bereits in den nächsten Wochen dürften rückwirkend auch die Beiträge für das Jahr 2015 festgelegt und ausgezahlt werden. Diesen werden voraussichtliche etwas höher ausfallen. Mit demselben Muster bewertet, greift das Land auf einen deutlich höheres Budget zurück. 2015 schüttet die Landesregierung immerhin 1,6 Millionen für die Medienförderung aus.