Hacken bis der Arzt kommt!
[von Julian Dejori]
Beim Sommerlido Hackathon in Schenna ging es heiß her. 22 Teilnehmer hackten und programmierten 24 Stunden lang um die Wette bis die Köpfe qualmten. Nur gut, dass der erfrischende Pool nicht weit entfernt war. Team SAMA (Smart Application for Medical Appointment) schaffte es am Ende, einen der begehrten drei Preise zu ergattern. Kriterium dafür war die Entwicklung einer innovativen App, die sich der Daten des Open Data Hub Südtirol bedient. SAMA machte es sich zur Aufgabe die Vereinbarung für medizinische Visiten beim Hausarzt oder im Krankenhaus zu vereinfachen. Wird die mühsame Suche nach einem freien Termin für eine fachärztliche Visite bald der Vergangenheit angehören? Martin Reinstadler vom Team SAMA erzählt es uns.
salto.bz: Herr Reinstadler, Gratulation zum Sieg der onlinestore giftcard beim Hackathon in Schenna. Dieses Mal wurde wieder eine besondere Location gewählt: das Lido in Schenna. Wie war die Stimmung in den Teams? Blieb zwischen Sonnenbaden und Plantschen überhaupt noch genug Zeit zum Programmieren?
Martin Reinstadler: Die Stimmung war genial, denn das Event war ausgezeichnet organisiert und die Location einmalig. Allerdings haben wir das Schwimmbad nicht sehr viel genutzt- untertags waren zu viele Menschen dort und abends waren wir sehr produktiv am Programmieren und Ideen spinnen. Ich persönlich war nur 2-mal kurz schwimmen (um ca. 00.00 Uhr und um 06.00 Uhr morgens), nie beim Sonnenbaden, und habe nur wenige Stunden geschlafen.
"Das aktuelle Buchungssystem ist selbst für technisch versierte Menschen nur sehr schwer zugänglich".
Bitte stellen Sie uns kurz das Sieger-Projekt SAMA vor.
Das Siegerprojekt der Kategorie OpenData ist ein Prototyp eines online-Buchungssystems für ärztliche Visiten in Südtiroler Krankenhäusern. Nun könnte man einwenden, dass es das schon gibt, - was im Grunde genommen auch stimmt. Allerdings ist das aktuelle Buchungssystem selbst für technisch versierte Menschen nur sehr schwer zugänglich, und das obwohl verschiedenste Daten (z.B. Namen der ärztlichen Leistung, nächster freier Termin) im Hintergrund über das OpenData Portal jederzeit zur Verfügung stehen.
Inwiefern habt ihr den Open Data Hub genutzt um die Web App zu entwickeln?
Vom Open Data Hub haben wir die Mobilitätsdaten entnommen um das nächstgelegene Krankenhaus zu identifizieren. Die Daten zum Sanitätsbetrieb hingegen, haben wir aus dem Open Data Portal der Landesverwaltung entnommen. Diese haben wir dann versucht auf einem Handy oder auf einer Website möglichst benutzerfreundlich darzustellen
Was glauben Sie, wie lange es dauern wird bis das vereinfachte Terminvereinbarungssystem in Südtirol von der Mehrheit genutzt wird?
Das ist ganz schwer zu beantworten, da wir beim Hackathon nur einen Prototyp entwickelt haben. Als Ziel habe ich mir eine erste Version einer Android App innerhalb Weihnachten gesetzt. Allerdings arbeitet der Sanitätsbetrieb selbst an einer Entwicklung eines Buchungssystems, mit dem wir auch nicht konkurrieren möchten und können. Wir möchten viel mehr die Möglichkeiten von OpenData aufzeigen, als einem Betrieb eine Konkurrenz sein.
Werdet ihr als Team auch beim nächsten Hackathon mit dabei sein?
Martin Reinstadler: Dasselbe Team wird es nicht mehr geben, da es ein Team war, welches sich spontan am Hackathon formiert hat. Das spannende an den IDM Hackathons ist, dass sich immer wieder interessante Konstellationen bilden. Ich bin gespannt zu sehen, wer alles beim nächsten Team dabei sein wird.
Vielen Dank für das Gespräch
++Der 500 € Einkaufsgutschein für onlinestore.it wurde von IDM Südtirol zur Verfügung gestellt++