Südtirols Gemeinden sollen ihre eigenen Klimapläne formulieren und anpassen – bis 2027, angelehnt an den Leitlinien des Landes. Am Beispiel der Gemeinde Jenesien wurde heute (27. September) der gemeindeeigene Klimaplan im Rahmen einer Pressekonferenz in groben Zügen präsentiert. Zu diesem Anlass fanden sich Landeshauptmann Arno Kompatscher, Klimaschutzressortdirektor Alexander Gruber, Gemeindereferentin für Umwelt Monika Mair und Gemeindenverbandspräsident Andreas Schatzer in der Aula Magna der Jenesiener Mittelschule ein.

Die Gemeinde Jenesien arbeite seit dem Jahr 2013 strukturiert an dieser Thematik. Der Klimaplan sei dabei bereits 2022 genehmigt worden, wie Paul Romen, Bürgermeister Jenesiens, unterstreicht. Zentrale Anliegen seien dabei vor allem die Seilbahn Jenesien-Bozen, Wasser, Mobilität und Sonnenenergie.

Die Gemeinde Jenesien begann mit der Energiebuchhaltung, um den Verbrauch von Wasser und Energie in öffentlichen Gebäuden zu erfassen, so Umweltreferentin Monika Mair. Um Projekte wie die Forschertasche im Kindergarten, Klimaschule, Green Events, Flohmärkte und die Aktion „Pendler des Jahres“ zu strukturieren, wurde der Klimaplan als Leitfaden erstellt. Teil eins zeige den Ist-Zustand, beispielsweise den Autoverkehr nach Bozen. Teil zwei umfasse Maßnahmen zur Verbesserung, wie die Seilbahnnutzung für nachhaltige Mobilität. Teil drei befasse sich mit Klimaanpassungen, zum Beispiel einer Beregnungsleitung aus dem Sarntal für die Landwirtschaft im Hinblick auf den Aspekt Trockenheit.

Die Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinden sei entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen. Studien würden zeigen, dass bis zu 90 Prozent der Maßnahmen für den Klimaschutz in den Gemeinden umgesetzt werden. „Gemeinsam können wir den Weg zu einer klimaneutralen Zukunft Südtirols ebnen“, so Kompatscher.

„In den Gemeinden findet konkret die Umsetzung der Klimaziele statt. Jede Gemeinde hat die Möglichkeit passende Ziele zu setzen, zum Beispiel mehr öffentlicher Nahverkehr, mehr Radmobilität, mehr Fußwege zu öffentlichen Einrichtungen, weniger Bodenverbrauch, weniger Energieverbrauch, mehr regionale Produkte“, betonte der Präsident des Südtiroler Gemeindenverbands Andreas Schatzer.

„Den Leuten jeden Tag zu sagen, die Welt gehe unter, ist nicht motivierend.“

Beim Landesklimaplan baue man auf die globalen Zielsetzungen, aber gleichzeitig müsse man auch überlegen, was man innerhalb der Gemeindegrenzen machen könne und worauf man achten müsse. Daraus könne man Ziele definieren. Es handle sich letztlich um einen dynamischen Prozess, der ständig mithilfe neuer Daten angepasst werde, führt der Landeshauptmann aus. Kompatscher unterstreicht weiter, dass es nicht zielführend sei, alarmistische Töne anzuschlagen. „Wir gehen weg von dem ideologischen Ansatz, dass es die Guten und die Bösen gibt. Wir wissen, was zu tun ist und es ist in unserem Interesse, aber wir gehen auch mit einer Zuversicht hin. Den Leuten jeden Tag zu sagen, die Welt gehe unter, ist nicht motivierend. Die Welt geht nicht unmittelbar unter, aber es ist vernünftig, etwas zu tun.“