Die vier Spar-Säulen der Sanität

Knapp ein Viertel der Haushaltsausgaben des Landes sind 2015 für den "Schutz der Gesundheit" vorgesehen. Gemeint ist damit das Sanitätswesen, welches im kommenden Jahr 1,134 Milliarden Euro kosten wird. Es gehört in den Worten der Landesregierung zu jenen "geschützten Sektoren", welche mehr Ressourcen gegenüber 2014 (+0,9 Prozent) haben werden. Und doch: In den kommenden fünf Jahren müssen im Bereich Sanität 60 Millionen Euro eingespart werden. Dieses ehrgeizige und hart umstrittene Ziel hat sich Gesundheitslandesrätin Martha Stocker für 2020 gesteckt.
1,2 Milliarden hat das Südtiroler Sanitätswesen im Jahr 2012 gekostet. Das sind 3,3 Millionen am Tag - 2.300 Euro pro Bürger. Von den 1,2 Milliarden sind 660 Millionen an die sieben Krankenhäuser gegangen, 12 Prozent davon an die Kleinkrankenhäuser Innichen, Sterzing und Schlanders. (Angaben von LRin Martha Stocker auf zwei Anfragen von Freiheitlichen und Bürgerunion)
"Die Sparmaßnahmen werden nötig, weil jedes Jahr 20 Millionen Euro an Kosten für das Sanitätswesen dazu kommen, aufgrund von Inflation und Angleichungen der Gehälter an die Verträge", erklärt Stocker gegenüber dem Alto Adige. Auf vier Säulen beruhe die Reform, die zu diesem Zweck ausgearbeitet worden ist - jeweils 25 Prozent der Einsparungen von 60 Millionen soll von jeder Säule getragen werden. Neben Einschnitten bei den peripheren Kleinkrankenhäusern ist auch das Krankenhaus Bozen betroffen. Ziel in Bozen sei laut Landesrätin die "Reorganisation der Abteilungen und die Optimierung der Dienste". Dadurch sollen 15 Millionen im Krankenhaus der Landeshauptstadt eingespart werden - ein Viertel der angestrebten Einsparungen und somit die erste Säule der Reform.
Ein weiteres Viertel der geplanten Einsparungen soll durch die Spezialisierung der sieben Krankenhäuser auf verschiedenen Gebieten und die darauf folgende Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Strukturen erreicht werden - die zweite Säule. Die dritte Säule und somit weitere 15 Millionen an Sparpotential fußen auf der angestrebten Verwaltungsreform, während die verbleibenden 25 Prozent durch die Optimierung jener Strukturen, die die Sanität unterstützen, eingespart werden sollen. So weit Stockers Pläne. Wie die Reform im Detail ausschauen wird, ist noch unsicher - bekanntlich sollten die Pläne im kommenden Jänner präsentiert werden. Durch die zahlreichen Einsprüche und Proteste vor allem im Hinblick auf die Zukunft der Kleinkrankenhäuser könnte die Präsentation der Reform jedoch auf Februar verschoben werden.
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