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Immunität

Ist es besser, eine Krankheit durchzumachen oder sich dagegen impfen zu lassen?
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Impfen Immunität
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Bei Kontakt des menschlichen Körpers mit einem Krankheitserreger reagiert dieser mit verschiedenen Abwehrmechanismen, unter anderem auch mit der Bildung von Antikörpern. Der Unterschied zwischen einer Impfung und dem „Durchmachen“ der Krankheit besteht darin, dass der Impfstoff das Immunsystem zur Bildung von spezifischen Antikörpern anregt, ohne aber den Körper den Belastungen der entsprechenden Krankheit auszusetzen. Da der Impfstoff in Form inaktivierter, abgeschwächter oder fragmentierter Krankheitserreger in den Körper eingebracht wird, kann er die Erkrankung selbst nicht auslösen.

Die natürliche Immunität nach bestimmten Krankheiten wie Tetanus und Diphtherie bietet keinen angemessenen Schutz. Wer diese beiden Krankheiten überstanden hat, muss trotzdem geimpft werden, denn die entwickelte Immunität ist schwach und nur vorübergehend. Die Immunität nach einer Keuchhusten-Infektion dauert in der Regel nicht länger als 15 Jahre an. Aus diesem Grund ist Keuchhusten bei Jugendlichen und Erwachsenen häufiger als bei Kindern: ein Kind, das an Keuchhusten erkrankt ist, kann im Erwachsenenalter erneut daran erkranken. Bei Kindern werden keine großen Epidemien wie einst verzeichnet, da sie größtenteils geimpft sind. Demnach verbreitet sich der Keuchhusten-Erreger unter Jugendlichen und Erwachsenen, einschließlich jener, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt daran erkrankt waren, leichter. Die Betroffenen können ihrerseits Kinder anstecken, die noch ungeimpft sind (0-2 Monate), oder deren Eltern die Impfung nicht in Anspruch nehmen.

Wann man mit dem Impfen beginnt

Das Kind übernimmt im Mutterleib die Antikörper der Mutter und bildet zudem bereits eigene Antikörper. Unmittelbar nach der Geburt ist der Säugling noch einige Wochen bis Monate durch die Antikörper der Mutter (die laufend abnehmen) geschützt und er beginnt, sein eigenständiges Abwehrsystem aufzubauen. Viele Studien belegen, dass bereits Säuglinge sehr gut auf die Impfung mit der Bildung von Abwehrstoffen reagieren.

Man beginnt mit dem Impfen im 3. Lebensmonat (ab der 8. Lebenswoche), weil:

  • das Immunsystem des Kindes in diesem Alter sehr gut auf die Impfung anspricht, auch wenn das Kind vor dem Geburtstermin geboren wurde;
  • das Kind bereits in den ersten Lebensmonaten an zahlreichen Infektionskrankheiten wie Keuchhusten, Meningitis durch Haemophilus influenzae oder Pneumokokken erkranken kann; deshalb sollte die Impfung so früh wie möglich durchgeführt werden;
  • die Antikörper der Mutter fortlaufend abnehmen
  • im Alter von zwei Monaten ist das Immunsystem des Babys bereits imstande, auf die Impfung zu reagieren, zu einem späteren Zeitpunkt wird die Impfung nicht sicherer
  • jede Verzögerung verlängert das Zeitfenster für mögliche Infektionen, die durch eine Impfung vermieden werden können.

Um Abwehrkräfte zu aktivieren und Antikörper zu bilden, braucht der Körper etwa eine bis drei Wochen. Um einen sicheren Schutz zu erreichen, sind in einigen Fällen mehrere Impfdosen erforderlich (Grundimmunisierung). Je nach Impfstoff kann der damit erworbene Impfschutz eine bestimmte Zeit oder lebenslang wirken. Von diesen Faktoren hängt es ab, wie oft und in welchen zeitlichen Abständen eine Auffrischungsimpfung erfolgen sollte.