Philipp Budweg von der Münchner Lieblingsfilm sprach mich vor 4 Jahren an der IDM-Party in Berlin an und erzählte mir von dieser Idee, einen Kinderfilm um die Herz Jesu Feuer zu drehen. Da diese Feuer typisch für Südtirol sind, war es schnell klar, dass es für uns ein interessanter Stoff sein könnte. Die Autorin Natja Brunckhorst kam dann nach der Entwicklungsförderung der IDM nach Südtirol zur Recherche und so entstand das Drehbuch, übrigens inspiriert von Natjas persönlichen Erfahrung mit ihrer einst asthmakranken Tochter.
Was waren genau Deine Aufgaben? Und wie lief die Zusammenarbeit mit den anderen Produzenten?
Als minoritärer Koproduzent aus Italien war es meine Aufgabe 30% des Budgets aufzustellen. Dies gelang mir mit Hilfe der IDM Filmförderung, des italienischen TAX-Credit, RAI Südtirol und verschiedenen Sponsoren. Beim Dreh übernahm ich dann auch die italienische Herstellungsleitung unter der Führung meines deutschen Kollegen Thomas Blieninger, von dem ich sehr viel lernte. Überhaupt war die Zusammenarbeit mit der Lieblingsfilm sehr fruchtbar und fair. Es war unser aller Bestreben von Anfang an eine echte Koproduktion auf die Bein zu stellen und so entstand AMELIE RENNT als deutsch-italienischer Film.
Was hat dieses Projekt für die Filmlandschaft Südtirol gebracht?
Circa ein drittel des Teams am Set kam aus Südtirol und rundherum waren es natürlich noch viel mehr. 24 Tage von 30 drehten wir in Südtirol. Über 700.000 Euro wurden hier ausgegeben und da zähl ich die zweieinhalb Jahre Vorbereitung nicht mit. Ich denke da bleibt sehr viel für das Filmland Südtirol hängen. Teile des Teams haben wir auch nach Berlin mitgenommen und auch wenn die Zusammenarbeit nicht immer einfach war, so denke ich, ist es immer eine Bereicherung für beide Seiten gewesen. Wir waren bestrebt so viele Posten wie möglich, so gut wie möglich zu besetzen. So z.B. die Meraner Casting Agentur Han&Oldenburg, die mit der Suche nach unserem männlichen Protagonisten beauftragt wurden, unser Locationscout und spätere Motiv-Aufnahmeleiterin Kathy Leonelli, der 1. Aufnahmeleiter Daniel Defranceschi und der Gripper Daniel Mahlknecht, die Seite an Seite mit ihren deutschen Kollegen arbeiteten. So konnte Know-How vermittelt werden und zwar in beide Richtungen.
Der Film feierte auf der diesjährigen Berlinale Premiere und Ihr habt sogar eine lobende Erwähnung erhalten. Wo wird man ihn noch sehen können?
Dass es mit der Berlinale geklappt hat und dass wir sogar eine lobende Erwähnung, wenn man so will den 2. Platz im Kinderfilm-Wettbewerb bekommen haben, übertraf alle unsere Erwartungen. Nun gibt es mehrere internationale Festivals, die den Film zeigen werden bevor er am 21. September 2017 in den deutschen Kinos anläuft. Verschiedene Länder weltweit haben ihn auch schon gekauft, aber zuerst wird er über Sky Deutschland zu sehen sein und dann im öffentlich rechtlichen Fernsehen.