Sprecher Schullian

Während unter den SVP-Senatoren wieder Frieden eingekehrt ist – die Wahl von Julia Unterberger zur Präsidentin der Autonomiegruppe und von Meinhard Durnwalder zum Vertreter der Fraktion im Senatspräsidium hatte für Stunk mit Dieter Steger gesorgt, der leer ausgegangen ist –, dreht sich das Postenkarussell in der Abgeordnetenkammer noch weiter.
Dieser Tage formieren sich im Parlament die Fraktionsgruppen. Anlässlich der konstituierenden Sitzung der 36-köpfigen Gemischten Fraktion in der Kammer, der auch die SVP angehört, wurde am Dienstag der Vertreter von Liberi e Uguali (LeU), Federico Fornaro zum Fraktionspräsidenten gewählt. Einstimmig und vorläufig. Denn LeU, die mit 14 Abgeordneten die zahlenmäßig stärkste Gruppe in der Gemischten Fraktion stellen, sind darauf aus, vom Kammerpräsidium als eigene Fraktion anerkannt zu werden. Möglich macht das eine Ausnahmeregelung in der Geschäftsordnung der Kammer.
Bis die Sachlage geklärt ist, wird also der gebürtige Genueser Fornaro der Gemischten Fraktion als Interimspräsident vorstehen. “Bereits jetzt laufen Gespräche, wer nach dem Abgang der LeU-Gruppe der Gemischten Fraktion vorstehen wird”, heißt es aus Rom. Auch die SVP/PATT-Fraktion bleibe im Rennen. Am Dienstag haben die vier Mitglieder – Renate Gebhard, Albrecht Plangger, Manfred Schullian und die Trentinerin Emanuela Rossini – einvernehmlich beschlossen, Manfred Schullian bis auf weiteres zu ihrem Fraktionssprecher zu machen. In dieser Funktion wird Schullian die politischen Gespräche im Zuge der Beratungen zur Regierungsbildung führen. Diese werden nach Ostern, am 3. April, beginnen.