Politics | Bundesversammlung Südtiroler Schützenbund

Arno Kompatscher im Robin Hood Kleid

Auf der 49. Bundesversammlung des Südtiroler Schützenbundes wurde Elmar Thaler als Landeskommandant bestätigt und Arno Kompatschers Auftritt mit Wohlwollen abgenickt. Rom koste Südtirol sehr viel Geld, 45 Millionen könnten nicht so einfach eingetrieben werden.

Tosender Applaus für Elmar Thaler ob seiner Wiederwahl, angetreten noch einmal, weil sich niemand fand, für die Spitze des Südtiroler Schützenbundes.

Wissen, was man sagen muß
Und das, was Thaler sagte, gefiel. Neuauflage des Unabhängigkeitstages in Meran, "noch größer und noch attraktiver als im vergangenen Jahr", würde er werden. Funktionieren könnte Südtirol nur losgelöst von Italien, "eingebettet in Europa." Da kam Arno Kompatschers Auftritt gerade recht. "Ich halte es für legitim, daß sich die Schützen in die politische Debatte einbringen", sagte der Landeshauptmann und "mit der derzeitigen Situation bin ich nicht zufrieden." Dass Rom sich wieder einmal, so mir nichts dir nichts, 45 Millionen Euro hole, das könne nicht angehen. Schon in der Vergangenheit hatten sich die römischen Regierungen verfassungswidrig verhalten und sich am Südtiroler Haushalt immer wieder bedient. Da wolle er jetzt, Kompatscher, einen Riegel vorschieben.

Wissen, was man kriegen kann
Im Rahmen der Spending Review Maßnahmen würde Südtirol neben - der Einsparung aufgrund von Steueerleichterungen - noch einmal mit 45 Millionen Euro zur Kasse gebeten. Kompatscher poltert gegenüber der Tagezeitung Dolomiten: "In diesem Punkt bitten wir nicht, sondern verlangen, dass das geändert wird."

Ändern will auch der mit 152 von 163 möglichen Stimmen gewählte Thaler noch etwas. Landesrat Philipp Achammer wird vom ersten Schützen in die Pflicht genommen. "Die italienische Schule soll auf dasselbe Niveau gebracht wird wie die deutsche – bevor etwas an der bewährten deutschen Schule geändert wird", sagt der seit 2011 führende Landeskommandant der Schützen. Der Applaus im Bozner Waltherhaus ist ihm  gewiss.

Wissen, mit wem man sprechen soll
Gehör verschaffen will sich Arno Kompatscher nicht nur bei den Schützen. Am Mittwoch, 30. April, steht eine Zusammenkunft mit Staatssekretär Graziano Delrio auf dem Programm. "Möglicherweise geht sich auch ein Treffen mit Matteo Renzi aus", hofft Kompatscher. Um die Stiefelstaat-Ade Hoffnung der Schützen wird es dabei nicht gehen, sondern ums Geld. Man muss eben genau wissen, wo was gesagt wird.