Society | Meran

Wie heißen die Zauberworte?

Verkehrsregeln reichen nicht immer aus, um Stunk auf der Straße zu vermeiden. Wie es auch gehen kann, zeigte ein Flash Mob am Samstag in Meran.
Flashmob Meran
Foto: Lukas Schnitzer

Wenn sich viele Menschen auf engem Raum begegnen, kann es schon einmal krachen. Gutes Beispiel: die Straße. Auto, Bus, LKW, Motorrad, Fahrrad, zu Fuß – die Fortbewegungsmittel sind so vielfältig wie die Konflikte, die der Straßenverkehr birgt. Missverständnisse, fehlender Respekt oder mangelndes Verantwortungsbewusstsein führen häufig schnell dazu, dass der eine oder andere Verkehrsteilnehmer rot sieht. Da helfen auch die einfachsten Regeln oft nicht. “Kultur und Informationen sind ausschlaggebend für das Verhalten der Menschen auf unseren Straßen”, ist man in Meran überzeugt. Die Stadtverwaltung hat eine Sensibilisierungskampagne ins Leben gerufen, um ein respektvolles Miteinander auf der Straße zu fördern – und setzt dabei auf künstlerische Kreativität.

“Kunst hat auch die Aufgabe unbequem zu sein, zu provozieren und so um Umdenken zu bewegen”, sagt Bürgermeister Paul Rösch. In diesem Sinne fand am vergangenen Samstag im Herzen der Passerstadt ein Flash Mob statt. Die Protagonisten: der Radler und der Busfahrer. Der eine hat es besonders eilig und kommt dem anderen in die Quere – und beide sich schließlich in die Haare. Unter lautem Hupen und den Augen zahlreicher – anfänglich verdutzter – Passanten.


Fünf Minuten lang dauert die Szene am Theaterplatz, die singend und musizierend begleitet wird. “Ein Prego, ein Bittschian, un Grazie, a Donkschian, un sorriso und a bisl an Verstond, jatz tiats enk vertrogen und gebs enk die Hond”, singt Doro Hofer vom Dach des SASA-Busses. Sie ist, wie die meisten der Darsteller des musikalischen Flash-Mobs Schülerin der Hotelfachschule Kaiserhof. Mit Theatermacher Dieter Gamper haben die Hotelfachschüler das zweisprachige Musical in den vergangenen Wochen selbst geschrieben und nach Unterrichtsende einstudiert. “Die Jugendlichen haben ihre ganz eigene Sicht auf das Thema und es mit viel Kreativität, Enthusiasmus, Einsatz und Mut dargestellt”, resümiert Regisseur Gamper.
Unterstützt wurden die Schüler von der Böhmischen aus Riffian, dem Pianisten Lukas Erb und dem Gitarristen Andreas Ladurner.

Ein Flash Mob mit Happy End: Am Ende versöhnen sich Radler und Busfahrer, Chor und Blaskapelle steigen in den Bus ein und fahren weiter. Die Moral von der Geschichte? Für Mobilitätsstadträtin Madeleine Rohrer unmissverständlich: “Ein gemeinsames Miteinander braucht Rücksicht und Entgegenkommen. Ein höfliches Bitte wird immer ein freudiges Danke zurückbekommen.”