Zoff ums Chancenhaus
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Am Montag (26. August) kündigte Reinhard Bauer, SVP-Gemeinderat in Meran und Bezirksreferent im Burggrafenamt, die Umsetzung eines seit Längerem geplanten Projektes in der Gemeinde Meran an. Konkret geht es um das Projekt Chancenhaus, das jungen Erwachsenen, die sich in ungesicherten Wohnsituationen befinden, sowie Eltern oder Alleinerziehende mit Kindern in Notsituationen ein Dach über dem Kopf bieten soll. Als möglicher Standort für das Chancenhaus wurde die Villa Katarina in Meran/Obermais ins Auge gefasst, die Teil des Ensembles Zarenbrunn ist. Bei einem Lokalaugenschein, an der die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt sowie Landesrätin Rosmarie Pamer teilgenommen haben, habe sich laut Bauer die Villa Katarina als idealer Standort für das Chancenhaus herausgestellt.
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Kommunikationsprobleme
Das vierstöckige Gebäude, das sich im Landesbesitz befindet, steht bereits seit vielen Jahren leer. Entsprechende Umbauarbeiten wurden auf 2,5 Millionen Euro geschätzt. Soziallandesrätin Rosmarie Pamer hat das Projekt in der gestrigen (27. August) Sitzung der Landesregierung vorgestellt und laut Landespresseamt sei im Rahmen der Sitzung vereinbart worden, dass sich Soziallandesrätin Pamer und Vermögenslandesrat Christian Bianchi mit der Meraner Stadtregierung treffen werden. Am Abend folgte jedoch eine weitere Stellungnahme von Landesrat Bianchi, der erklärte, dass ein entsprechendes „Promemoria“ in der Landesregierung nie diskutiert worden sei, weshalb er eine Verschiebung des Tagesordnungspunktes beantragt habe. Merans Bürgermeister Dario Dal Medico habe ihn in einem Telefongespräch davon in Kenntnis gesetzt, dass er weder über die Behandlung des Punktes in der Landesregierung informiert, noch miteinbezogen worden sei. Landesrat Bianchi unterstrich, dass noch keine Entscheidung dazu getroffen worden sei und dass das Projekt Gegenstand eines Treffens mit Landesrätin Pamer und der Meraner Stadtregierung sein wird. Alles nur ein Missverständnis und den Profilierungsversuchen im Hinblick auf die nächsten Gemeinderatswahlen geschuldet? Während Vize-Bürgermeisterin Katharina Zeller in verschiedenen Medienberichten auf das Koalitionsprogramm verweist, in welchem das Chancenhaus auf der Prioritätenliste ganz oben steht, fühlen sich die italienischen Regierungspartner – allen voran Bürgermeister Dal Medico – offenbar wieder einmal übergangen. Dass sich die Zusammenarbeit in der Stadtregierung zusehends als schwierig gestaltet, ist dabei ein offenes Geheimnis. Ähnliche Differenzen gab es letzthin beim Ost-West-Club, beim Projekt „Tierheim“ und der Meraner Standseilbahn – insbesondere die Ablehnung der italienischen Koalititonspartner zu letzterem Projekt hat die Beziehungen nachhaltig zerrüttet – wie es SVP-intern hinter vorgehaltener Hand heißt.
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