Briefwahl: Grün gewählt!
Weiterhin enttäuschte AuslandssüdtirolerInnen auf der Facebook-Seite zu den Südtiroler Landtagswahlen 2013. „Schade, dass einem das Wahlrecht in einer solchen Art und Weise genommen wird“, so der Tenor unter den UserInnen, die berichten, dass sie Wahlunterlagen zu spät oder gar nicht erhalten haben. Doch, wie die zuständigen Richter der Zentralen Wahlbehörde am Montag Vormittag beschlossen haben: Entgegen ursprünglicher Medienberichte werden auch jene Stimmen nicht berücksichtigt, die innerhalb Freitag bei der Postzentrale in Mailand eingetroffen sind.
Deshalb hat die Auszählung von insgesamt rund 7400 gültigen Stimmen in den sechs zuständigen Wahlsektionen der Gemeinde Bozen begonnen, die laut dem Direktor des Amtes für institutionelle Angelegenheit Andrea Tezzele rechtzeitig eingelangt sind. Innerhalb Freitag waren es laut ihm rund 8000 Briefe; rund 600 davon seien aber beschädigt oder aus andere Gründen nicht gültig gewesen. Bislang sind die Hälfte der Stimmen ausgezählt und der Trend der Auslands-SüdtirolerInnen unterscheidet sich von den restlichen Ergebnissen: 54,3 Prozent für die Südtiroler Volkspartei, 24,1 Prozent für die Grünen, 6,2 Prozent für die Südtiroler Freiheit, 5,1 Prozent für die Freiheitlichen und 4,2 Prozent für den Partito Democratico.
Befürchtet der Amtsdirektor nach den Polemiken und Beschwerden der vergangenen Woche Rekurse gegen den Modus der Briefwahl? „Das Gesetz ist eigentlich sehr klar formuliert“, verneint Tezzele. Die Verspätungen bei der Zustellung der Wahlunterlagen seien in vielen Fällen auch deshalb zustanden gekommen, weil die WählerInnen Adressänderungen nicht mitgeteilt oder Post nicht rechtzeitig abgeholt hätten.