Rundweg bei Schlanders und Kortsch
Schlanders, der geschäftige Hauptort des Vinschgaus, duckt sich an den steilen Sonnenberg, wo auf schmalen Terrassen Obstbäume und die letzten Weinreben gedeihen. Aus den Bergen fließt der Schlandraunbach aus dem gleichnamigen Tal, das sich in Dorfnähe zu einer felsigen Schlucht verengt, hoch oben, von einem Felsvorsprung, schaut die Burg Schlandersberg übers Land. Dieses besondere Stück Landschaft erkunden wir auf einer Wanderung, bei der sich zwei Waalwege, ein steiler Bergsteig, Dorfgassen und eine Promenade zu einem Rundweg verbinden.
Zum Wegverlauf
Wir starten in der Sportzone von Schlanders und gehen auf der Wasserschutzmauer den Bach entlang auf den Berg zu. Der starke, gemauerte Damm aus Natursteinen schützt das Dorf vor dem Schlandraunbach, der bei Unwettern gefährlich anschwellen kann. Am Ende der Schutzmauer überqueren wir den Bach, gehen auf seiner Ostseite kurz auf Asphalt durch Wiesen, bei der Kreuzung der Wege halten wir uns links (Markierung Nr. 3), in Serpentinen, dann immer steiler werdend geht es die felsdurchsetzten Trockenhänge empor. Nach einer guten halben Stunde auf dem zuletzt immer holpriger werdenden Bergpfad gelangen wir zur Trasse des Waalwegs, er führt nun durch die felsige Flanke des Sonnenbergs bis zur Ägidiuskirche. Büsche, Föhrenwald und auf dem letzten Teil Obstbäume und Trockenmauern begleiten ihn, immer wieder ergeben sich schöne Panoramablicke auf Schlanders und übers Tal. Von St. Ägidius steigen wir zur asphaltierten Sonnenbergstraße ab, überqueren sie und folgen der Markierung 6A steil bergauf. Bald haben wir die Trasse des Zaalwaales erreicht und folgen dem Steig gegen Westen, er quert den felsigen Sonnenhang, dem die Bauern durch den Bau von Trockenmauern schmale Terrassen abgewonnen haben. Einst wurden Korn und Weinreben angebaut, heute gedeihen hier Apfelbäume. Unterwegs kommen wir an zwei verlassenen Mühlen vorbei, bald sind wir am Sportplatz, wo der Waalkanal in Röhren verschwindet. Wir biegen links ab, die Straße nach Kortsch ist als „Jakobsweg“ (Nr. 15A) markiert. Schon tauchen die ersten Häuser auf, alte Bauernhöfe, zum Teil schön renoviert, manche mit interessanten architektonischen Details, säumen die Gassen. Nach der Einkehr beim Gasthof Hotel Sonne gehen wir zur Vinschgauer Staatsstraße, folgen ihr etwa 100 Meter am Gehsteig (Hinweisschild „Fußweg Schlanders“) und gehen in die Tanleggstraße, einen Fußweg, der uns an Wohnhäusern entlang zum Realgymnasium bringt. Hier folgen wir bei einem Wegkreuz dem Wegweiser „Sonnenpromenade“, er führt uns zu einem breiten, ebenen, herrlichen Spazierweg, der am Köstenwaal entlang in östlicher Richtung, über den Dächern von Schlanders, von Kastanienbäumen und steilen Apfelwiesen gesäumt, zum Schlandraunbach und auf dessen Dammkrone zum Parkplatz zurückführt.
Interessantes am Weg
Der Weg führt am idyllisch auf einem Felsabsatz oberhalb von Kortsch auf 860 m gelegenen St.-Ägidius-Kirchlein vorbei. Auffallend sind sein weißer Bau und sein weiß gekalkter Turm. Ursprünglich dem hl. Vigilius geweiht, stammt es aus dem 13. Jh. An der Außenfassade befindet sich ein riesiges Fresko mit dem hl. Christophorus. Auch das Innere, leider nicht zugänglich, zeigt Freskenschmuck, die ältesten Wandmalereien stammen aus dem Jahr 1280.
Die Einkehr
Gasthof Hotel Sonne: Das Dorfgasthaus hat sich zu einem familiären Hotel gemausert, gemütliche Stube, heller Speisesaal, kleiner Gastgarten. Schmiedgasse 12, Kortsch, Tel. 0473 730100, www.gasthof-sonne.info, Di. Ruhetag
Start: Schlanders, Sportzone, 710 m
Gehzeit: 3 Stunden
Höhenleistung: 340 Höhenmeter
Länge 8,2 km
Zu bechten: Nicht zu früh starten, sonst sind Teile des Aufstiegs im Schatten. Im Aufstieg anspruchsvolle Teilstücke.
Anfahrt: Auf der Vinschgauer Staatsstraße bis Schlanders, an der Dorfeinfahrt scharf rechts ab zum gebührenpflichtigen Parkplatz beim Schwimmbad in der Sportzone. Öffis: Bus und Bahn bis Schlanders, Fahrplan unter www.sii.bz.it