Politics | Bozen

Aufschnaiter: Spagnolli bleibt (noch) hart

Zumindest vorerst harte Position gegenüber der SVP in Sachen Aufschnaiter-Schule, Zweifel in Sachen Fusion Etschwerke-SEL. Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli spart in den heutigen Medien nicht mit deutlichen Ansagen.

Als Bürgermeister will er der Stadt über 2016 hinaus erhalten bleiben. Doch auch bis zu den Gemeinderatswahlen hat Luigi Spagnolli so manche Schlacht zu schlagen. Während René Benko sich daran macht, die Stadt aufzukaufen, um sein Projekt am Busbahnhofsareal durchzubringen, geraten weitere große Bauprojekte wie das Bibliothekenzentrum oder zuletzt die Verlegung der Aufschnaiter-Schule ins Wanken. Immerhin trifft sich die Bozner SVP am heutigen Donnerstag mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, um die Machbarkeit einer raschen Renovierung der Mittelschule samt Verbleib an ihrem aktuellen Standort zu diskutieren.

Bozens Bürgermeister gibt sich allerdings nicht so schnell geschlagen: Abkommen ist Abkommen, verweist er heute im Corriere dell’Alto Adige auf den entsprechenden Vertrag von Land und Gemeinde.  Und: „Es wird nicht leicht sein, mich davon zu überzeugen, einen weiteren Vertrag mit dem Land zu unterzeichnen.“ Denn im Gegensatz zu seinem Koalitionspartner SVP sieht der Bürgermeister in einem Rückzieher vom geplanten Schulzentrum in der Vintlerstraße und der Verlegung des Meldeamts nach Firmian viel mehr Nach- als Vorteile. Vergebens die jahrelange  Arbeit und die bisherigen Ausgaben für das Projekt. „Und wer glaubt, man könne Kosten sparen, wenn die Aufschnaiter an ihrem heutigen Standort renoviert wird und die Zone um die Goethe-Schule dennoch aufgewertet wird, unterliegt einem riesigen Irrtum“, unterstreicht Spagnolli. Er will sich nun einmal anschauen, ob die Volkspartei eine Mehrheit für ihren Vorstoß findet. „Und es ist nicht gesagt, dass der Bürgermeister in dieser Mehrheit vertreten ist.“

Weit weniger optimistisch als aus dem Mund des zuständigen SVP-Landesrates Richard Theiner klingen bei Bozens Bürgermeister aber auch die Perspektiven für eine baldige  Fusion zwischen den gemeindeeigenen Etschwerken und der SEL AG. Die hält der Bürgermeister vor allem aufgrund des unsicheren Rechtsstatus von zwölf  SEL-Konzessionen für derzeit nicht umsetzbar. Denn: „Wie kann man ein Unternehmen bewerten, wenn man nicht weiß, welche Konzessionen ihm gehören“, meint er in der Donnerstags-Ausgabe der Südtiroler Tageszeitung.  Wenn schon Fusion, dann mit einem sauberen Partner, so seine Vorgabe. „Denn die Etschwerke sind ein sauberer Betrieb“.