salto.music | Claudia Fischnaller

„Den Impuls, tanzen und leben zu wollen“

Die Singer/Songwriterin Claudia Fischnaller (24) aus Brixen/Marling hat soeben ihre eigene Debüt-Single veröffentlicht. Im Gespräch mit salto.music erzählt die Pop-Musikerin über „Under the Nightsky“, Musikliebe & ihre beiden „Wölfe“.
Claudia Fischnaller, 2023.
Foto: PH Socin Pictures
  • salto.music: Claudia, seit 2021 kennt man dich als Teil des Akustik-Coverduos Souling Mates mit Thomas Mitterhofer, sowie vom Akustik-Duo Tonal. Mit „Under the Nightsky“ ist nun deine erste eigene digitale Single über die gängigen Download- und Streaming-Portale erschienen. Hast du bereits länger mit einem Solo-Projekt geliebäugelt?

    Claudia Fischnaller: Ehrlich gesagt, hat es dieses Solo-Stück „Under the Nightsky“ bereits schon vor den Akustik-Duo-Projekten gegeben. Dass es nun endlich sechs Jahre nach der Entstehung erst veröffentlicht wurde, lag wohl daran, dass ich mich vorher noch nie wirklich ran getraut habe oder der Zeitpunkt für eine Veröffentlichung einfach noch nicht reif genug war. Nun bin ich auf jeden Fall überglücklich, dass der Song veröffentlicht wurde und mit den Jahren somit auch nochmal verfeinert wurde!

  • Hatte Unterricht in Geige, Cello, Klavier und Gitarre, und spielt singend bei den Akustik-Duos Tonal & Souling Mates: Die 24-jährige Singer/Songwriterin Claudia Fischnaller hat am Freitag, 21. Juni 2024 ihre erste Eigenkomposition veröffentlicht. Foto: Evi Pircher
  • salto.music: Erzähl unseren Leserinnen und Lesern bitte einige Details und Hintergünde zu „Under the Nightsky“. Was möchtest du mit dem Song aussagen bzw. möchtest du damit etwas vermitteln? Und mit wem hast du dafür zusammengearbeitet?

    Claudia Fischnaller: Gerne! Ich weiß noch genau, wie ich damals, 2018, in Brixen am alten Klavier von meinem Vater saß und ein wenig „herum klimperte“. Dann ging es eigentlich ganz schnell und innerhalb von maximal zwei Stunden war der Text auf einem Blatt Papier und die Melodie sowie die Akkorde des Klaviers auf einer Audiodatei auf meinem Handy. 

    Der Text und der Inhalt des Songs vermitteln eigentlich ein „suchendes“ Gefühl, bzw. geht es um Selbstfindung, dass man seinen eigenen Weg geht, seinen Bedürfnissen folgt und die Verantwortung über sein Leben selbst übernimmt. Ich habe einfach das niedergeschrieben, was mich damals selbst sehr beschäftigt hat. 

    Viele Jahre blieb das Lied einfach nur als Audio auf meinem Handy. (lächelt) Vor zwei Jahren, als ich mit meiner Mutter Judith Huber, die übrigens selbst super Musikerin ist, in Mailand war, um ein Auftragsstück für jemanden aufzunehmen, kam mir die Idee, meinen Song wieder auszugraben und ihn gleich mit aufzunehmen. Stefano Sposetti hat ihn für mich damals in Mailand arrangiert und, auf meinen Wunsch hin, unter anderem Streicher dazu komponiert. Wir haben auch meine Stimme bereits aufgenommen gehabt, allerdings war ich mit dem Ergebnis damals nicht wirklich zufrieden und wenn mir etwas nicht passt, dann passt es wirklich nicht! (lacht) 

    Wir sind ja den Tag danach gleich wieder nach Hause gereist… ich war daheim und das Studio in Mailand, gefühlt, so weit weg. So verging wieder ein Jahr, bis ich mich wirklich wieder hingesetzt habe und die Sache anging. Ich glaube, es hat diese Zeit wirklich gebraucht. 

    Ich hab dann Dominik Told, welcher ein Tonstudio in Lana besitzt, kontaktiert und mit ihm am bereits bestehenden Stück rumgefeilt, einiges an Instrumente gestrichen und noch eine Gitarre eingebaut. Wir haben alle Streicher sowie die Gitarre und meine Stimme einzeln im Studio aufgenommen und den Song fertig gemacht. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei Judith Huber, welche die Geige und Bratsche eingespielt hat, bei Nathan Chizzali, welcher die Cello-Stimme übernommen hat und nicht zuletzt bei Dominik Told, denn er hat zusätzlich auch noch die Kontrabass-Stimme und die Gitarrenmelodie eingespielt. Schlussendlich hat mir Thomas Tolloy geholfen, das Stück auf die gängigen Download- und Streaming-Portale hochzuladen.

  • Die Vorfreude auf die Single-Veröffentlichung von „Under the Nightsky“ war groß: Je nach Stimmung hört Claudia Fischnaller selbst Pop, Rock, Blues, Country oder Schlager, darunter auch Musik von lokalen Acts wie Hubert Dorigatti oder Marion Feichter. Foto: Claudia Fischnaller privat
  • salto.music: Kommen bald noch mehr eigene Songs oder Video-Singles?

    Claudia Fischnaller: Gute Frage! (schmunzelt) Es ist das ein und andere im Entstehen und auch schon bereits das ein und andere entstanden. Also bleibt gespannt! 

    Mich von meiner künstlerischen Seite zu zeigen, erfüllt mich auf jeden Fall, und ich bleibe neugierig und gespannt, immer bereit, neue Facetten dieser Kunst zu erforschen, zu leben und weiterzugeben. 

  • salto.music: Abschließend ein ganz anderes Thema… Du wurdest von Bekannten mal als „Die Wölfin“ bezeichnet. Welche Geschichte steckt denn dahinter?

    Claudia Fischnaller: Das ist mir ehrlich gesagt nicht mehr ganz geläufig! (lacht) Könnte aber deshalb so sein, da ich das Tier an sich sehr mag, wenn es dort lebt wo es hinpasst, hingehört und auch seinen Platz für sich haben kann und sozusagen dann auch keinen Schaden anrichtet! Wenn wir ein noch richtig wildes, frei lebendes Wolfsrudel beobachten, könnten wir viel von ihnen lernen. Vor allem was Führung und Zusammenarbeit betrifft. Zudem liebe ich das Geräusch von heulenden Wölfen bei Nacht, das hat was. (lächelt) 

    Echte Wölfe sind vom Wesen her für mich beeindruckende, wundervolle Tiere, sehr mitfühlend, bestimmt und unglaublich sozial und dem Menschen in dieser Hinsicht am wohl ähnlichsten. Nicht umsonst begleiten uns heutzutage und schon seit langer Zeit so viele Hunde. Ich habe auch zwei davon und die sehen aus wie Wölfe! (schmunzelt)

  • Liebt Tiere, vor allem ihre beiden Hunde & das Heulen der Wölfe bei Nacht: Claudia Fischnaller's erste eigene, digitale Single „Under the Nightsky“ schaffte es nach sechs Jahren ins Netz. Foto: PH Socin Pictures
  • salto.music: Ich mache Musik, weil…

    Claudia Fischnaller: … weil Musik Verbindungen schafft und wenn man ganz tief mitfühlt, sofern man es zulässt, so viele Eindrücke erhalten kann, die Musik uns leichter in gewisse Stimmungen bringen kann, man lernen kann, mitfühlen kann, erkennen kann, ohne viel verstehen zu müssen! Ich höre selbst gerne zu und liebe es auch einfach nur wahrzunehmen. 

    Ich mache Musik, weil es mir enorm gut tut und ich mich entfalten kann. Umso mehr macht es mich glücklich, wenn meine Zuhörerinnen und Zuhörer auch davon positiv profitieren können… und wenn es auch nur ein kurzer Moment ist, in dem sie ein ergreifendes Gefühl verspüren oder kurz den Impuls bekommen, auch tanzen und leben zu wollen!

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  • Claudia Fischnaller: „Under the Nightsky“ (Official Audioclip), 2024.
    (c) Claudia Fischnaller