Culture | Kriegsbeginn

Auf in den Tod!

Der Beginn des Ersten Weltkriegs wurde allseits mit Begeisterung aufgenommen. Kritische Stimmen waren die Ausnahme.

Auch die größten Dichter und Denker hat die kopflose Kriegsbegeisterung nicht verschont. "Eine solche Einheit zu erleben, das ist schon einen Weltkrieg wert." - Eine bodenlose Naivität spricht aus diesen Worten von Friedrich Gundolf, Dichter aus dem George-Kreis. Viele wussten ganz einfach noch nicht, wovon sie sprachen. Rainer Maria Rilke, Thomas Mann, Gerhard Hauptmann, Hugo von Hofmannsthal, das sind nur einige der vielen schillernden Namen, die den bevorstehenden Krieg freudig begrüßten. Wen wundert es dann schon, wenn sich das einfache Volk von starken Sprüchen wie "Jeder Stoß ein Franzos" und "Jeder Schuss ein Russ" enthusiastisch einnehmen ließ. Eindrucksvolle Bilder zeigen uns, mit wie viel Begeisterung, Frohmut und Ahnungslosigkeit die Soldaten in den Krieg zogen:

"Auf in den Kampf, mir juckt die Säbelspitze" und "Auf Wiedersehen auf dem Boulevard" waren aber nicht die einzigen Stimmen, mit denen der Krieg empfangen wurde. Es scheint auch reflektierende Köpfe gegeben zu haben, die das Grauen des bevorstehenden Krieges schon voraus ahnten. Dieses Bild zeigt Tiroler Soldaten kurz vor dem Kriegseinzug. Im Vordergrund ein Schild mit der nüchternen Aufschrift "Zum Abschied lebt wohl":