Economy | Universität

Die Visionen des Neuen

Der neue Rektor der Freien Universität Bozen Paolo Lugli will die Synergien zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärken. Den Partnern, die er damit anspricht, gefällt's.

Noch gar nicht im Amt, ist der Nachfolger von Walter Lorenz bereits ein gefragter Mann. Am 1. Oktober tritt Paolo Lugli seinen Posten als Rektor der Freien Universität Bozen an. In einem Interview mit dem Corriere dell’Alto Adige hatte der aus Carpi stammende und in München lehrende Physiker am Donnerstag (28. Juli) angekündigt, die Zusammenarbeit zwischen Universität und der Wirtschaft intensivieren zu wollen. Ihm schwebt der Aufbau eines Netzwerks mit lokalen Unternehmen vor, über das Unternehmertum und die Gründung von Start Ups angeregt werden soll. “Le due anime, università e aziende, devono riuscire a lavorare insieme”, so Lugli. Mit seinen ersten Vorschlägen stößt der 60-jährige Physikprofessor in seiner neuen beruflichen Heimat auf Wohlwollen.

Seit Jahren versucht etwa Stefan Pan, Präsident des Unternehmerverbands Südtirol, die Synergien zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu stärken. “Es wurden bereits einige Schritte gesetzt, um die Zusammenarbeit mit der Universität zu vertiefen. Nun kann dieses Engagement weitergehen”, zeigt sich Pan erfreut. Er teile den Standpunkt Luglis was die Annäherung der Freien Universität Bozen an die Bedürfnisse des Territoriums angehe “voll und ganz”, so Pan. Zustimmung kommt von seiner Seite auch für die grenzüberschreitende Netzwerkarbeit zwischen den Universitäten und den Unternehmerverbänden der Euregio, die Lugli ebenfalls angesprochen hatte. Mehr Austausch zwischen und Spezialisierung innerhalb der drei Euregio-Länder wird auf lange Sicht zum mehr Wettbewerbsfähigkeit führen, ist Pan überzeugt. Er ist nicht der einzige, der große Hoffnungen in den neuen Rektor setzt. Auch Claudio Corrarati, seines Zeichens Präsident der Südtiroler Vereinigung der Handwerker und Kleinunternehmer CNA-SHV hat die Worte Luglis gelesen und schöpft Hoffnung. “Viele Jahre lang haben die Klein- und Mittelunternehmen diese Struktur (die Freie Universität Bozen, Anm. d. Red.) nicht als echten Partner betrachtet” – aus diesem Grund sei die Öffnung des neuen Rektors “sehr positiv”, so Corrarati. Er schickt gleich einen Wunsch an Lugli mit: ein neuer Studiengang für “temporary manager”. Junge Akademiker, die die kleinen und mittleren Unternehmen im Aufbau und ihrer Entwicklung unterstützen – ausgebildet an der Freien Universität Bozen.