Neue Theaterspielzeit Kulturinstitut
SKI-Direktor Peter Silbernagl macht aus der Not eine Tugend. Mit derselben Nonchalance wie er die ausgesuchten Theaterinszenierungen deutscher und österreichischer Häuser vorstellt, preist er im Anschluss an die Pressekonferenz Schuhe, Schirme und T-Shirts als Werbeträger für das Kulturangebot seines Kulturinstituts an. Der Direktor weiß, Sponsorenpflege ist im Kulturbereich groß zu schreiben, vor allem seit die Finanzierung der öffentlichen Hand immer weniger wird. Nach wie vor präsentiert das SKI 15 Theaterstücke und 6 Konzerte in der Spielzeit 2014/15. Das Motto lautet in diesem Jahr "Mittendrin" und soll - wie immer im Theater - vom Leben erzählen. Von "Menschen, die vor lebensverändernden Entscheidungen stehen, von "Paaren, die über ihre Gefühle stolpern, oder vom Schicksal das dem Lebenslauf eine ungeahnte Wendung verpasst." Das sind Stücke von Felix Mitterer, Marianna Salzmann, Paulo Coelho, Maria Goos, Yael Ronen, Arthur Miller oder Georges Feydeau.
Das Theaterprogramm des Südtiroler Kulturinstituts steht im Zeichen einer "neuen Sachlichkeit", sagt Direktor Peter Silbernagl: Hier können Sie die einzelnen Aufführungen und die Spielzeit genauer nachlesen.
Erstmals werden die politischen Begrüßungsworte nicht mehr von Sabina Kasslatter Mur oder von Karin Dalla Torre gesprochen, sondern von der neuen Ressortdirektorin der Kulturabteilung, Vera Nicolussi-Leck. Die ehemalige Kinder- und Jugendanwältin findet die neue Spielzeit "spannend und Begeisterung weckend" und wünscht gute Theaterbesuche. Anstelle des prominenten Spezialgastes, der in den vergangenen Jahren die Pressekonferenz miteröffnete, einmal war es Ulrich Khuon, derzeitiger Intendant des Deutschen Theaters Berlin oder Martin Kusej, Intendant des Bayrischen Staatsschauspiels in München, wurde heuer das Eigene betont. Monika Obrist stellte die Sprachbeobachtungsstelle vor, das Programm, die Funktion, die Gäste.
Am 1. Oktober wird die Spielzeit im Waltherhaus mit dem Stück "Jägerstätter" von Stephanie Moor eröffnet. Im der Inszenierung des Theaters in der Josefstadt spielen Gregor Bloéb und Gerti Drassl die Hauptrollen, der Schriftsteller Felix Mitterer zeichnet das Porträt eines sturen Bauern, der zum mutigen Mann wurde. (Foto: Moritz Schell)
Klaus Maria Brandauer und Michael Rotschopf in der Peter-Stein-Inszenierung "Der zerbrochene Krug" des Berliner Ensembles. Heinrich von Kleists Stück zählt immer noch zu den meistgespielten Komödien. (Foto: Jim Rakete)
Susanne von Borsody spielt im Stück "Der letzte Vorhang" von Maria Goos die Künstlerin Lies, die nach 10 Jahren auf ihren ehemaligen Liebhaber und Bühnenpartner Richard (Guntbert Barns) trifft. Hätte alles ganz anders kommen können? (Foto: Barbara Braun)