Schule in Bewegung

Kommenden Dienstag ist es soweit: Am 5. September beginnt das neue Schuljahr. Neu sind auch die Maßnahmen, die die Landesregierung exakt eine Woche vor Schulbeginn im Bereich Bewegung und Sport gutgeheißen hat. Es ist ein Schritt zurück, denn: die Stundenzahl des obligatorischen Sportunterricht an den Grund- und Mittelschulen soll wieder angehoben werden.
Derzeit gilt: Von der 1. bis 3. Klasse Grundschule mindestens 2 Stunden Sport pro Woche absolviert werden, mindestens 1 sind es in der 4. und 5. Klasse; 1,5 in der Mittelschule. “Allerdings sind die Schulen aufgrund ihrer Autonomie heute schon flexibel und können das Stundenkontingent entsprechend aufstocken”, erinnerte Bildungslandesrat Philipp Achammer bei der Präsentation des Maßnahmenpakets am Dienstag (29. August) Mittag. Doch die Landesregierung will vorsorgen. “Laut internationalen Studien ist ein Negativtrend bei den motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten von Kindern zu beobachten. Europaweit gibt es außerdem immer mehr Kinder und Jugendliche mit Übergewicht. Dem wollen wir entgegenwirken”, so Achammer. Und zwar, indem die Mindestzahl an Stunden für den Sportunterricht angehoben werden: in der 1. Klasse Grundschule auf mindestens 3 Stunden à 60 Minuten in der Woche (102 Stunden im Jahr), in der 2. bis 5. Klasse Grundschule auf mindestens 2 Stunden à 60 Minuten pro Woche (68 Stunden pro Jahr) und in der Mittelschule auf mindestens 2 Stunden à 50 Minuten pro Woche (68 Stunden pro Jahr).
Darüber hinaus soll ein Gütesiegel für “bewegungsfreundliche Schulen” eingeführt werden, die die Bewegung der Kinder begünstigt. “Zum Beispiel durch die Schulhof- und Schulweggestaltung oder eine tägliche Bewegungseinheit”, erklärt Achammer. Weiters sind Lehrgänge – insbesondere für die Lehrpersonen an den Grundschulen, an denen im Normalfall keine eigene Turnlehrkraft unterrichtet – geplant, die das Lehrpersonal besser für den Sportunterricht qualifizieren soll.
Auch werden die Schulen angehalten, im Rahmen ihrer Autonomie Organisationen und Verbände in die Förderung von Sport und Bewegung einzubinden, zum Beispiel durch die Anerkennung von Vereinssport als Teil des Wahlpflichtbereichs, den Ausbau sportlicher Schulveranstaltungen oder Initiativen für Bewegung im Unterricht. “Wenn eine Schule will, kann sie auch Pilates für die Schüler einführen”, bestätigt der Bildungslandesrat auf Nachfrage der Journalisten.
Greifen soll das Maßnahmenpaket ab dem Schuljahr 2018/19, und zunächst in den deutschen Schulen.