Die Kirche liegt magisch auf einer Felskuppe
Foto: Oswald Stimpfl
Hiking | Ausflug der Woche

Zum Hippolyt Kirchlein bei Tisens

Ein kleiner Spaziergang ins Mittelgebirge, durch Laubwälder und beeindruckende Felslandschaften.

Die herrlichen Tage laden zu einem kleinen Spaziergang ins Mittelgebirge ein, eigentlich sollte ich bei diesen wunderbaren Tagen höher hinaus, aber ich habe nur wenige Stunden Zeit, und so kommt eine kurze Tour aufs Programm, vielleicht ergeht es ihnen ebenso und sie sind froh über diesen Tipp.

 

Wir starten an der Gampenstraße, die von Lana heraufkommt. Nach einem Tunnel, gut beschildert, finden wir freien Parkplatz und starten die Wanderung, oder besser den Spaziergang. Ein Forstweg schlängelt sich durch Laubwald durch eine eigenartige, von abgeschliffenen Felsen und kleinen Terrassen geprägten Landschaft auf den Hügel. Der Wald lichtet sich Ziehens und macht Büschen Platz, die Gegend ähnelt jener von Castelfeder bei Montan im Unterland. Wir sind auf einem Besinnungsweg unterwegs, Stationen laden zum Nachdenken ein. Nach etwa einer halben Stunde sind wir auf der Felskuppe mit der Kirche angelangt. Das wenig unterhalb stehende Bauernhaus, wo bis vor wenigen Jahren eine Jausenstation war, ist verwaist und verriegelt, auch die Kirch eist versperrt. Aber das Schönste ist hier sowieso die unvergleichliche Aussicht zum Meraner Becken und nach Süden übers Etschtal. Bänke laden zur Rast ein. Auf der Nordseite des Kirchhügels folgen wir der Markierung 7 Narauner Weiher und Völlan über einen Felsensteig durch Wald zu einem Sattel, an einer Wegteilung bleiben wir links und folgen den Schildern Richtung Tisens und Narauner Weiher. Ein schattiger Waldweg geht am verträumten kleinen Waldsee vorbei wieder auf den Ausgangspunkt zurück.

 

Die Hippolyt Kirche

Funde, die bis in die Jungsteinzeit reichen und Schalensteine belegen, dass der exponierte Felshügel bereits vor tausenden von Jahren besiedelt war, möglicherweise befand sich hier auch eine heidnische Kultstätte. Der Kirchenhügel zählt zu den besterforschten prähistorischen Siedlungsplätzen Südtirols, das Kirchlein ist mustergültig restauriert, aber leider nicht zugänglich. Im 6. Jahrhunderts wird ein langobardisches Kastell mit Namen Tesana erwähnt, möglicherweise ist es hier gestanden. Die Kirche mir romanischen Stilelementen wird erstmals schriftlich 1288 erwähnt, im 17. und 18. Jh. erfolgte ein Umbau. Der hl Hippolyt (lateinisch Hippolitus, italienisch Ippolito) war einer der ersten Priester und wirkte im frühchristlichen Rom im 3. Jh.

 

Gehzeit 1 Stunde, Länge 2,1 km, Hm 110

 

Einkehr:

Am Weg keine Einkehrmöglichkeit, in der Nähe:

Hofstätterhof, Familie Gassebner, Naraun 29, Tisens, Tel. 0473 920767 www.hofstaetterhof.it. 11 bis 23 Uhr Anfang April - Ende Juni; Anfang August - Mitte November. DI Ruhetag

Götzfriedkeller, Ackpfeif, 3, 39011 Lana BZ, Telefon: 0473 562772

Mehrere Einkehrmöglichkeiten in Tisens und Prissian

 

Anfahrt:

Mit öffentlichem Bus ab Lana, Haltestelle am Parkplatz.

Mit PKW bis Lana, von der Falschauerbrücke auf der Gampenstraße SS238 für 5,5 km bis zum Parkplatz Naraun