Für Studierende wird die Euregio Realität. So wie die EU erst durch direkt erfahrbare Entscheidungen wie der Bewegungsfreiheit zwischen den einzelnen Staaten oder der Errichtung der Währungsunion greifbar wurde, hat die Euregio Nord Tirol - Trentino - Südtirol nun di Chance, zumindest in den Augen der Studierenden zu einem konkreten Gebilde zu verschmelzen: Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher in der Landespressekonferenz am Dienstag berichtete, soll ein Jahresticket künftig den gesamten öffentlichen Nahverkehr im Trentino, in Südtirol und in Nordtirol vereinen. Studierende können das “Euregio Ticket” bereits jetzt zu einem Preis von 430 Euro jährlich online anfragen und ab 1. Oktober nutzen.

Die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) gibt sich erfreut: Eine dauerhafte Vernetzung der studentischen Mobilität sei bereits 2015 durch die Landes-Schülervertreter der drei Regionen eingebracht worden. 2018 wurde der Vorschlag von der Hochschülerschaft übernommen und nun sei er, wie aus der Pressemitteilung der sh.asus hervorgeht, auch dank des Einsatzes der Südtiroler Hochschülerschaft “schnell” umgesetzt worden. Vor allem “jenseits des Brenners” habe es nämlich vehementen Widerstand zur Umsetzung dieser Lösung gegeben.

Dass die Widerstände vor allem in Nord Tirol verankert waren, hängt wohl auch mit den deutlichen Preisunterschieden zwischen den einzelnen Regionen zusammen: Während das Jahresticket für Studierende im Trentino 50 Euro und in Südtirol 150 Euro kostet, zahlen Studierende in Nord Tirol 180 Euro pro Semester – insgesamt also 360 Euro im Jahr – um den öffentlichen Nahverkehr im Land nutzen zu dürfen. Lohnen dürfte sich das Jahresticket vor allem für jene Studenten, die sowohl die öffentlichen Verkehrsmittel in Nord Tirol als auch in Südtirol regelmäßig nutzen.

Für den Vitzevorsitzenden der sh.asus, Julian Nikolaus Rensi, trägt die Politik durch diese Maßnahme dem wachsenden Bedürfnis der Studierenden nach grüner Mobilität Rechnung. Für Rensi ist auch der Preis von 430 Euro “attraktiv, wettbewerbsfähig und insofern sozial gerecht” und biete somit eine echte Alternative zum Individualverkehr. Der Vorsitzende der sh.asus, Matthias von Wenzl, sieht das Euregio Ticket sogar als kleinen Beitrag zur Lösung der Probleme dieser Welt, die vor allem durch junge Menschen angegangen werden muss.