Das Daten-Chaos im Busverkehr
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Laut den Daten des Mobilitätsressorts sinken die Zahlen bei der Auslastung der Südtiroler Busdienste. So waren im Jahr 2019 die Regional- und Stadtbusse insgesamt knapp 25 Prozent ausgelastet, im Jahr 2022 rutschte der Wert auf 19,23 Prozent. Dementsprechend sinken auch die Einnahmen durch den Verkauf von Fahrkarten: Während sie von 2017 bis 2019 von über 42,4 Millionen Euro auf knapp 46,8 Mio. Euro anstiegen, sind sie im Jahr 2022 auf 39,4 Mio. Euro zurückgefallen. Daten zum Zugverkehr konnten bis zum Erscheinen dieses Artikels vom Ressort Infrastruktur und Mobilität nicht vorgelegt werden, auch auf eine Stellungnahme wurde verzichtet.
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Die Landtagsanfrage
Die von der Corona-Pandemie betroffenen Jahre 2020 und 2021 wurden hier nicht berücksichtigt, wie der Einbringer der Landtagsanfrage zur Auslastung der Busdienste Andreas Leiter Reber, Abgeordneter der Freiheitlichen, betont. Auch ihm springen die sinkenden Zahlen ins Auge. „Das kann zwei Ursachen haben: Entweder der öffentliche Personenverkehr hat an Attraktivität verloren oder das Chaos bei den Entwertungsautomaten in den Bussen führt dazu, dass viele Fahrten erst gar nicht erfasst werden“, so Leiter Reber.
„Die Umstellung auf die neuen Fahrkartenentwerter muss in einer überschaubaren Zeit abgeschlossen sein. Dass sich das jetzt mittlerweile rund zwei Jahre hinzieht, wäre in der Privatwirtschaft unmöglich“, sagt der Oppositionspolitiker. Er beobachte die Probleme in der öffentlichen Mobilität als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zur SAD-Affäre bereits seit längerem.
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„Neben der chaotischen Umstellung auf das neue Ticket-System kämpft der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) mit Fahrermangel und den Folgen der Auflösung der SAD. Bereits die Wettbewerbsbehörde hat gewarnt, dass die kleinen öffentlich ausgeschriebenen Lose unrentabel sein könnten“, sagt Leiter Reber. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt scheine es so, als habe die Einführung der SASA als Inhouse-Gesellschaft des Landes zu keiner wirklichen Verbesserung geführt.
Der Untersuchungsausschuss zur SAD-Affäre des Landtags hatte im vergangenen August zu keiner Einigung für den Abschlussbericht gefunden. Deshalb wurde ein gemeinsamer Minderheitenbericht von sieben Landtagsfraktionen (Team K, Süd-Tiroler Freiheit, Fratelli d’Italia, Perspektiven für Südtirol, Enzian, Movimento Cinque Stelle, Freiheitliche) in der Septembersitzung des Südtiroler Landtages an das Plenum übermittelt.
„Die politische Bewertung umfasst die Vorkommnisse rund um die Ausschreibung der öffentlichen Busdienste im ÖPNV im Wert von knapp einer Milliarde Euro und zeigt das in Südtirol herrschende Naheverhältnis zwischen Privatwirtschaft, Landesverwaltung und Politik auf“, so der Ausschussvorsitzende Leiter Reber.
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Vor-Corona-Situation
Vor der Pandemie ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in den letzten 15 Jahren deutlich angestiegen. Bei den Stadtbussen ist die Zahl der Personen laut ASTAT-Bericht, die mindestens einmal im Jahr mit einem Stadtbus gefahren sind, von 170.000 im Jahr 2003 auf 229.000 im Jahr 2018 gestiegen. Die Zunahme gab es vor allem bei den regelmäßigen Nutzer*innen (61.000 im Jahr 2003 und 95.000 im Jahr 2018).
2018 zählten die Überlandbusse rund 167.000 Fahrgäste, während es 2003 noch 120.000 waren. Auch in diesem Fall hat besonders die Zahl der regelmäßigen Nutzer*innen zugenommen (27.000 im Jahr 2003 und 49.000 im Jahr 2018).
Bei den Zügen hat sich die Zahl der Fahrgäste ungefähr verdoppelt (110.000 im Jahr 2003 und 235.000 im Jahr 2018). Die Zahl der regelmäßigen Nutzer*innen ist von 10.000 auf 32.000 gestiegen, jene der halbregelmäßigen von 12.000 auf 39.000 und jene der gelegentlichen Nutzer*innen von 88.000 auf 164.000.
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