Legacoopbund bestätigt neuen Vorstand
Hier seine Stellungnahme:
Beim Kongress von LegaCoopBund wurde ich zum Vorstandsmitglied gewählt. Natürlich kam diese Wahl nicht überraschend, denn ich hatte mich auf Anfrage von Präsident Heini Grandi zur Verfügung gestellt. Für mich war es irgendwie ein natürlicher Prozess. Demos2.0 ist ja eine Arbeitsgenossenschaft, die dem Verband Legacoopbund assoziiert ist.
Heute finde ich unsere damalige Wahl des Verbands immer noch korrekt, besonders wenn man sich die Zusammensetzung des frisch gewählten Vorstands ansieht, in dem Deutschsprachige, Italienischsprachige, Frauen und Männer, Bozner, Pusterer und Vinschger vertreten sind. Eigentlich fühlt sich mein Salto-Herz in Legacoopbund deshalb heimisch. Ob dann Legacoopbund das politische Gewicht hat, das man sich manchmal wünschen würde, kann ich nicht beurteilen. Aber auch hier teile ich die Linie unseres Präsidenten Heini Grandi, verstärkt die Zusammenarbeit mit den anderen Genossenschaftsverbänden zu suchen und zu pflegen, um auf politischer und administrativer Ebene die wirtschaftliche und soziale Rolle der genossenschaftlich organisierten Unternehmen noch besser zu fördern und anzuerkennen.
Natürlich bin ich mit den Grundpfeilern des Genossenschaftswesens (Mitsprache, Mitbestimmung, Selbstverantwortung und Solidarität) vertraut, aber beim gestrigen Kongress wurde mir nochmals bewusst, wie nahe genossenschaftliche Philosophie am Zeitgeist steht. Nach der inspirierenden Präsentation von zwei greifbaren Erfahrungen in München (http://www.wagnis.org/) und Ligurien (http://www.torri-superiore.org/search/comunita/), nördlich des Brenners und südlich der Salurner Klause, haben besonders LH Kompatscher, Landesrat Tommasini und Prof. Susanne Elsen den modernen Charakter des Genossenschaftsgedanken herausgearbeitet.
Das Projekt „Wagnis“ veranschaulicht die Potentialität von Genossenschaften in der „sharing economy“. Die Mitglieder sind Mieter im eigenen Haus. Sie haben lebenslanges Wohnrecht, können ihrerseits die Wohnung kündigen. Die Wohnungen sind keine Spekulationsobjekte und bleiben auch den Erben erhalten. Damit erreicht man Zugang zu niederen und stabilen Mietpreisen, Generationen übergreifende Dienstleistungen in gemeinschaftlichen Räumen, umweltfreundliches und energiesparendes Bauen, CO2-arme Energieproduktion und autarke Energieversorgung, soziale Bio-Gärten. Was kann die Stadtverwaltung denn mehr wollen?
All das ist möglich auf Grund einer der wichtigsten Maxime der Kooperation, die auch für die salto-Gründung die erste Motivation war:
„Die Genossenschaft ist die beste Betriebsform um gemeinschaftliches Eigentum vor Spekulationen zu schützen.“
Salto gehört de facto seinen mehr als 100 Mitgliedern. Die Verwaltungsratsmitglieder und die Journalisten könnten abgewählt oder gekündigt werden. Salto.bz kann man aber nicht verkaufen, wenn nicht mehr als 50% der Mitglieder in der Vollversammlung dafür stimmen. Wenn den Betreibern ökonomisch die Luft ausgeht, dann ist es ganz normal, dass man auch daran denkt aus dem Geschäft auszusteigen zu wollen, ohne sich finanziell zu überstemmen. Der Verkauf von Südtirol News, von Sportnews.bz, vom Kulturportal (kultur.bz.it) oder der Tageszeitung Alto Adige sind natürlich von der Tragweite nicht vergleichbar, aber sie verraten, dass alles einen Preis hat … was eben käuflich ist!
Salto.bz ist aber nicht käuflich, nicht weil wir moralisch besser wären, sondern weil es technisch fast unmöglich ist, da Demos2.0 eine Genossenschaft ist. Nicht vergessen und weiter sagen…
So und jetzt bitte hier noch ein paar mal klicken ;-)) → https://www.salto.bz/de/support-salto
Wir können es gut gebrauchen!
Maximilian Benedikter
Präsident von Demos2.0 - Herausgeber von salto.bz