Heimatferne Österreicher
In der Früh heißt plötzlich "morgens" und aus Servus wird Tschüss. So nah und doch so fern. Heimweh wird durch plötzliches Fehlen von Gewohntem ausgelöst. Schon kleine, sprachliche Andersheiten lassen uns spüren: Hier gehör ich nicht mehr automatisch dazu, Anstrengung und Anpassung sind gefragt.
Was fehlt fern der Heimat? Was fehlt den "ExilösterreicherInnen", 400.000 gibt es davon. Auf zeitschrift.at wird der Heurige vermisst, aber auch das Schwarzbrot, oder das gschmackige Kernöl. Ex-Wienerin und Neo-Londonerin Jacqueline Page lobt die Zuverlässigkeit der englischen Firmen, doch fehlen tut ihr "die Wurstauswahl im Supermarkt."
Stolze Österreicher: 37 Prozent der Wahlberechtigten geben 2012 die höchste Note auf einer zehnstufigen Skala, wenn sie gefragt werden, wie stolz sie sind, Österreicher zu sein. Den ganzen Beitrag lesen Sie auf Standard.at
In Grenzen hält sich der Stolz und die Zufriedenheit mit den Politikern. Liebe zum Land, doch nicht zu den Leuten? Touristische Klischees vermitteln Identität. Stolz sind die ÖsterreicherInnen auf die schöne Landschaft, Brauchtümer, die österreichische Küche und die hohe Lebensqualität.
Anderssein in Deutschland
In Deutschland leben derzeit etwa 175.000 ÖsterreicherInnen. Dort sei das Anderssein besonders spürbar. „Lerne erst mal Hochdeutsch, dann kannst du dich noch mal melden" mussten sich etwa zwei Wienerinnen in Berlin und Hamburg anhören. Neid und Zuneigung prägt das wechselvolle Verhältnis zwischen Deutschland und Österreich. Doch eigentlich passt es, schreibt die Presse.com
Drei Viertel der Deutschen haben eine gute Meinung von den Österreichern. Und immerhin drei Fünftel der Österreicher haben eine gute Meinung von den Deutschen. „Anzeichen von tief empfundener Abneigung zwischen Österreichern und Deutschen sind statistisch kaum wahrnehmbar“, sagt Andreas Kirschhofer vom Imas-Institut.
Facebook-Gruppen, die das "Österreichisch-Sein" fern der Heimat unterstützen finden regen Zulauf. Abenteuer in der Ferne ja, aber "mir sein mir" ist wichtig. Denn, geteiltes Leid, ist halbes Leid.
Österreich-Südtirol-Forum
siehe http://www.ösf.org