Neue Schlafplätze für kalte Winternächte
Kalte Winternächte ohne ein Dach über dem Kopf: Ein sozialer Notstand, der sich in Bozen in den vergangenen Monaten vor allem infolge der starke Zunahme von Asylsuchenden und Flüchtlingen teils dramatisch zugespitzt hat. Bis zu 200 Menschen müssten allein in der Landeshauptstadt Nacht für Nacht ohne ein Bett auskommen, hatte die Freiwilligenvereinigung Binario 1 erst im November in einem Appell an die Verantwortlichen kritisiert. Vor Weihnachten stellte die Landesregierung dann vorübergehend eine Schulturnhalle in der Cadornastraße als Notunterkunft bereit. Die Gemeinde Bozen hatte wiederum in der Stadthalle in der Reschenstraße Plätze geschaffen, neben jenen in der Schlachthofstraße und in der Nähe des Salewa-Sitzes in Bozen Süd.
Nun scheint statt der – vielfach zu späten – Improvisation jedoch eine längerfristige Lösung gefunden worden zu sein. Denn wie die Landesregierung bekannt gibt, hat sie bis April 2017 eine leerstehende ehemalige Betriebshalle des Unternehmens Lemayr in der Bozner Industriezone angemietet, die bereits nach den Weihnachtsferien für die Aufnahme bereit stehen soll. „Diese Lösung ermöglicht es uns, die zur Zeit auf mehrere Standorte aufgeteilten Plätze für die Nachtaufnahme im Winter an einem Standort zusammenzufassen und dadurch auch die Führung zu vereinfachen", betont Soziallandesrätin Martha Stocker. Laut Landeshauptmann Arno Kompatscher kann die Immobilie je nach Bedarf flexibel eingesetzt werden. „So könnte sie auch sehr gut für eventuelle vorübergehende Unterbringungsnotwendigkeiten von Personen auf der Durchreise entlang der Brennerachse wie es diesen Sommer der Fall war genutzt werden", erklärt der Landeshauptmann.