Society | Lehrerausbildung

Uni will klar sehen

Braucht es das Placet aus Rom, damit die Brixner Lehrbefähigungskurse starten können? Eine Aussprache mit LR Achammer soll Licht ins kompetenzpolitische Dunkel bringen.

Wie viel Autonomie bringt die „Buona Scuola“-Reform wirklich, was die Lehrerausbildung angeht? Nach Ansicht der Universität Bozen ist der Spielraum für Südtirol kleiner, als die Landesregierung denkt. Deutlich wird das derzeit am Beispiel der Brixner Lehrbefähigungskurse.

Rund 230 deutsch- und ladinischsprachige Anwärter auf eine fixe Lehrstelle warten derzeit darauf, dass an der Uni in Brixen ein neuer Lehrbefähigungskurs anläuft. Nach Ansicht der Landesregierung könnte die Uni jederzeit loslegen, da Südtirol kraft „Buona Scuola“-Reform die alleinige Zuständigkeit für die Lehrerausbildung hat. Doch die Uni-Spitze sieht das anders: Die Kurse, sagt sie, können erst starten, wenn das römische Wissenschaftsministerium seinen Segen dazu gegeben hat. Nun soll eine Aussprache Klarheit bringen. Universitätsrektor Walter Lorenz, Präsident Konrad Bergmeister und Direktor Günther Mathá werden sich „im Laufe der nächsten sieben Tage“ mit Landesrat Achammer treffen, teilte die Uni-Pressestelle heute (30. März) mit.

Erst gestern hatte der Landersrat in einem salto-Interview erklärt, er bezweifle stark, dass es für den Start der Lehrbefähigungskurse ein Placet aus Rom brauche: „Schließlich steht in der staatlichen Schulreform nicht nur, dass wir die Lehrerausbildung selbst regeln können, sondern dass wir uns auch in den Zeitplänen und Modalitäten von den staatlichen Regeln unterscheiden können.“ Hintergrund und Anlass für die Diskussion rund um die Lehrbefähigungskurse ist die Entscheidung der Südtiroler Landesregierung, in Zukunft neben der Brixner Fakultät auch andere Euregio-Universitäten in die Lehrerausbildung mit einzubeziehen.