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Gewürzvielfalt aus dem Land des Lächelns

In den dampfenden Garküchen von Bangkok entfaltet sich ein Duftteppich, der die Sinne betört. Exotische Aromen von frischem Koriander, feurigem Chili und süßlicher Kokosmilch vermischen sich mit dem Stimmengewirr der Händler und dem Zischen der Woks.
Verschiende Gewürze
Foto: Hanno Innerhofer
  • Auf den geschäftigen Märkten stapeln sich farbenfrohe Gewürze in kunstvollen Pyramiden. Zitronengras, Galgant und Kaffirlimettenblätter verströmen ein zitrusartiges Aroma, während die Schärfe von Chilischoten die Luft elektrisiert. Ein Besuch der schwimmenden Märkte Talad Nam ist ein Muss für jeden Feinschmecker. Hier schaukeln Boote voller frischer Zutaten, exotischer Früchte und duftender Gewürze auf dem Wasser und bieten ein unvergleichliches Einkaufserlebnis.

  • Die subtile Kunst des Würzens

    Die thailändische Küche ist tief in der reichen Kultur und den traditionsreichen Wurzeln des Landes verwurzelt und spiegelt auf faszinierende Weise die Vielfalt seiner Landschaften und die sprühende Lebensfreude seiner Bewohner wider. Ihre Aromen entfalten sich wie ein Feuerwerk für die Sinne: facettenreich, harmonisch und unvergesslich. Berühmt für die Verwendung frischer Kräuter, würziger Pasten und aromatischer Gewürze, präsentiert sie eine nahezu endlose Bandbreite an Geschmackserlebnissen. Von der feurigen Schärfe des Chili bis zur verführerischen Süße der Kokosmilch verschmelzen diese Aromen zu einer harmonischen Melodie auf der Zunge und laden dazu ein, die unvergleichlichen Genüsse der thailändischen Küche zu erkunden.

    Doch hinter jedem köstlichen Gericht verbirgt sich eine subtile Kunst des Würzens, die es zu meistern gilt. Taucht ein in die faszinierende Welt der thailändischen Gewürze und entdeckt, wie ihr sie geschickt einsetzen könnt, um authentische Aromen zu kreieren und eure Sinne zu verführen.

  • Wichtige Gewürze und Anwendungstipps

    Koriander: Frisch oder als gemahlene Samen verleiht Koriander der thailändischen Küche ihre charakteristische Frische. Man verwendet ihn großzügig in Salaten, Currys und Suppen.

    Zitronengras: Mit seinem zitrusartigen Aroma ist Zitronengras ein unverzichtbarer Bestandteil vieler thailändischer Gerichte. Zerdrückt die Stängel, um das Aroma freizusetzen, und verwendet sie in Suppen und Eintöpfen.

    Galgant: Diese Ingwerart verleiht vielen thailändischen Currys ihre würzige Note. 

    Kaffir-Limettenblätter: Die intensiven Aromen dieser Blätter verleihen Suppen und Currys eine unverwechselbare Frische. Zerreißt die Blätter vor der Verwendung, um das volle Aroma freizusetzen.

    Chilis: Chilis sind ein essentieller Bestandteil der thailändischen Küche und verleihen den Gerichten ihre charakteristische Schärfe. Von milden Paprikaschoten bis hin zu feurigen Thai-Bird-Chilis bieten sie eine breite Palette an Geschmacksvarianten. Verwendet sie frisch gehackt, getrocknet oder in Form von Chilipasten, um euren Gerichten die gewünschte Schärfe zu verleihen.

    Thai Basilikum: Anders als sein europäischer Verwandter hat Thai Basilikum einen intensiveren Geschmack mit Anklängen von Anis und Nelken. Es wird häufig in Currys, Wok-Gerichten und Salaten verwendet und verleiht den Gerichten einen frischen und aromatischen Touch.

    Kurkuma: Diese leuchtend gelbe Wurzel wird oft als Gewürz und Farbstoff verwendet. Sie verleiht Gerichten eine warme und erdige Note und ist ein Schlüsselelement in vielen thailändischen Currypasten und Eintöpfen.

    Kreuzkümmelsamen: Kreuzkümmel verleiht den Gerichten eine tiefe, nussige Note und wird oft in Kombination mit anderen Gewürzen wie Koriander und Kurkuma verwendet. Sie sind ein wichtiger Bestandteil von Currypasten, Eintöpfen, Gewürzmischungen, Marinaden und Saucen.

    Koriandersamen haben ein mildes, zitroniges Aroma und werden oft gemahlen oder geröstet, um ihr volles Aroma zu entfalten. Er findet Verwendung in Currypasten, Wok-Gerichten, Marinaden und Saucen, Fleisch-und Fischgerichten.

  • Foto: Hanno Innerhofer
  • Würzzutaten und ihre Verwendung

    Fischsauce ist eine fermentierte Würzsoße, die aus fermentiertem Fisch, Salz und Wasser hergestellt wird. Sie verleiht den Gerichten einen salzigen und umami-reichen Geschmack und wird oft als Würzmittel und Geschmacksverstärker verwendet.

    Austernsauce: Diese dickflüssige Soße wird aus Austernextrakt, Sojasoße, Zucker und Gewürzen hergestellt. Sie verleiht den Gerichten einen reichen und leicht süßen Geschmack und wird oft in Wok-Gerichten und Saucen verwendet.

    Sojasauce ist eine dunkle, salzige Soße, die aus fermentierten Sojabohnen, Getreide, Salz und Wasser hergestellt wird. Sie verleiht den Gerichten eine tiefe umami-Note und wird häufig als Würzmittel und Marinade verwendet.

    Tamarinde ist eine saure Frucht, die in vielen thailändischen Gerichten für ihre säuerliche Note verwendet wird. Tamarindenpaste oder -soße wird oft in Currys, Suppen und Saucen verwendet, um einen frischen und leicht säuerlichen Geschmack zu erzielen.

    Garnelenpaste: Diese fermentierte Paste aus Garnelen, Salz und Gewürzen verleiht den Gerichten eine komplexe und umami-reiche Note. Sie wird oft in Currypasten, Wok-Gerichten und Saucen verwendet, um den Geschmack zu intensivieren.

    Palmzucker wird aus dem Saft von Palmen gewonnen und hat einen milden, karamellartigen Geschmack. Er wird oft in süßen und herzhaften Gerichten verwendet, um eine subtile Süße zu verleihen.

    Kokosmilch wird aus dem Fleisch der Kokosnuss hergestellt und verleiht den Gerichten eine cremige Textur und einen milden Kokosgeschmack. Sie wird oft in Currys, Suppen und Desserts verwendet, um den Geschmack zu verfeinern und zu verdicken.

  • Tipps zur Lagerung von Gewürzen

    Luftdicht verschließen: Bewahre Gewürze in luftdichten Behältern an einem dunklen Ort auf, um ihre Aromen vor Luftfeuchtigkeit und Sauerstoff zu schützen.

    Kühle und trockene Umgebung: Lagere Gewürze an einem kühlen und trockenen Ort, fern von Hitzequellen wie Herden oder Sonnenlicht, um ihr Aroma zu erhalten.

    Vermeide Feuchtigkeit: Halte Gewürze von Dampfquellen wie Spülbecken oder offenen Fenstern fern, um ihre Qualität zu schützen.

    Regelmäßige Überprüfung: Überwache regelmäßig das Verfallsdatum und die Qualität deiner Gewürze, um sicherzustellen, dass sie frisch und aromatisch bleiben.

  • Rezept für eine schnelle Gemüsepfanne

    Zutaten für 4 Personen:

    800 g gemischtes Gemüse (Mini-Maiskolben, blanchierte Broccoli und Karotten, Zucchini, rote und gelbe Paprika, Fenchel, Chinakohl, Pak Choi, Bambussprossen, Shiitake, Zuckerschoten, Spargelspitzen) in Streifen oder Würfel geschnitten.

     

    Für die Sauce:

    60 ml Sojasauce

    1 EL Sesamöl

    2 EL Erdnussöl

    1 EL Reisessig

    2 TL Ingwer, fein gehackt

    2 Knoblauchzehen, fein gehackt

    Salz und Pfeffer nach Geschmack

    Frühlingszwiebeln oder Koriander zum Garnieren (optional)

     

     Zubereitung:

    1. Das Gemüse in feine Streifen oder kleine Würfel schneiden. (Broccoli in kleine Röschen schneiden und kurz blanchieren).
    2. Sauce vorbereiten: Das Erdnussöl in einer großen Pfanne erhitzen und den Knoblauch und Ingwer kurz anbraten. Danach die restlichen Zutaten einrühren und beiseite stellen.
    3. Den Wok maximal erhitzen, etwas Erdnussöl dazugeben und das Gemüse unter ständigem Rühren ca. 5 Minuten lang anbraten bis es weich, jedoch noch knackig ist.
    4. Die Sauce über das Gemüse gießen und weiter rühren, bis alles gut vermischt und erhitzt ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
    5. Das Gemüse auf Tellern anrichten und nach Wunsch mit gehackten Frühlingszwiebeln, gehackten gerösteten Erdnüssen, gerösteten Kokosraspeln oder frittierten Schalotten toppen. Auch Thai-Basilikum (bai horapha) kombiniert sich gut; dieser wird unter das fertige Gemüse gemischt.
  • Foto: Hanno Innerhofer
  • TIPP: Gemüse für Wok-Gerichte vorbereiten!

    Schrägschnitt: Schneide das Gemüse in dünne Scheiben, indem du es schräg hältst. Dies ergibt größere, dünnere Scheiben, die schnell kochen. Es funktioniert gut für Gemüse wie Spargel, Paprika, Bohnen, Zucchini und Karotten.

    Würfelschnitt: Schneide das Gemüse wie Zwiebeln, Auberginen und Kartoffeln in 1-2 cm kleine Würfel.

    Blätter schneiden: Für Blattgemüse wie Kohl oder Spinat einfach die Blätter in mundgerechte Stücke reißen oder schneiden.

  • Zum Autor

    Hanno Innerhofer ist Kochlehrer, Mietkoch und Buchautor. Er veranstaltet regelmäßig Kochkurse zu den Schwerpunkten Thai-Küche und Sushi