9 Jahre nach der Tat doch ins Gefängnis
Eine außergewöhnlich komplexe gerichtliche Angelegenheit, oder nur der normale Gang der Dinge im italienischen Gerichtswesen? Fakt ist, dass die Bozner Polizei am Dienstag, 29. April den gesuchten und verurteilten Meraner Kurt Haller verhaften konnte und ihn ins Gefängnis brachte. Dort muss er jetzt den Rest seiner Strafe, 3 Jahre und 8 Monate absitzen.
Das Verbrachen geschah vor 9 Jahren, 2005 hatten Kurt Haller und sein Komplize Martin Mair eine junge Rumänin tagelang festgehalten und sie vergewaltigt. Es gab einiges Aufsehen damals, und 2007 folgte die Verurteilung zu 10 bzw. 7 Jahre Haft. Ein Jahr später gab es eine Reduzierung des Strafausmaßes, da die Verteidigung Beschwerde eingelegt hatte. Im Verfahren waren offensichtlich telefonische Protokolle als Beweise verwendet worden, was nicht zulässig war.
Mit diesem Argument ging man in Berufung ans Oberlandesgericht Trient; doch dieses blieb mit seinem Urteil bei der harten Gangart. Die Haftstrafen wurden nicht gemildert. Erneut zogen die Verteidiger vor das höchste Kassationsgericht, dieses gab der Beschwerde statt und das Verfahren ging wieder zurück ans Oberlandesgericht Trient.
Lange Rede, kurzer Sinn: Erst im März 2014 gab es ein letztes Urteil, Kurt Haller wurde definitiv zu 6 Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Seine Festnahme verlief unspektakulär, gab die Bozner Quästur Auskunft, Haller war zwar für einige Zeit ins Ausland gereist, doch bei Verkündigung des Urteils war er in Bozen und hielt sich für die Polizei zur Verfügung.