Safety Park: Erziehen und Lautstärke zurück

Neue Rahmenbedingungen für den Safety Park in Pfatten. Florian Mussner: "Kernaufgabe sind die Fahrsicherheitskurse"


Pfatten soll Lebensqualität zurückbekommen. Neu ist die Forderung nicht, auch nicht das Wissen darum, dass sich Lärm negativ auf die Gesundheit auswirkt. "Es wird jedes Jahr schlimmer", sagt Alessandro Beati, Pfattens Bürgermeister. "Lärm, den ganzen Tag. Zwischen Autobahn, Zugstrecke und Safety Park."

Neue Antriebe
Doch nun soll gehandelt werden. Der neu gewählte Verwaltungsrat des Safety Parks traf sich am 26. Juni mit Florian Mussner, Beati war mit von der Partie. Besprochen wurden "zukünftige Aktivitäten und die Rahmenbedingungen des Safety Parks", so der Mobilitätslandesrat.

Alte Ziele
Zurück wolle man, zum eigentlichen Zweck des Safety Parkes: "Das Augenmerk liegt auf dem erzieherischen Angebot", unterstreicht Mussner. Der Safety Park als "Bildungsstruktur" müsse im Mittelpunkt stehen, "mit einem klaren Auftrag innerhalb eines ganzheitlichen Verkehrskonzeptes."

Interessante Gespräche
Beati ist überzeugt - die Zeit drängt. "Derzeit wird die Off-Road Piste, die eigentlich für Übungen für Traktoren reserviert ist, als Rennpiste für Motorrad und Crossfahrer verwendet. Das kann einfach nicht länger so weitergehen. Wir als Gemeinde haben die Rennen verboten, aber wir haben keinerlei Handhabe." Kurzfristige Maßnahmen müssen bald umgesetzt werden, meint Beati: "Z.B. ein Fahrverbot am Sonntag. Die Leute in Pfatten sind sehr sehr verärgert. Sie sind kurz vor dem Aufstand. Die Politiker, die verantwortlich sind, müssen jetzt endlich handeln." Mit dem FMI-Präsident Marco Bolznello hat sich Beati getroffen: "Er hat mir erzählt, dass es in Südtirol Pläne gibt, wonach fünf bis sieben Crosspisten verwirklicht werden sollten. Geld dafür gibt es natürlich keines. Aber geplant war das. Und er hat auch gesagt: 'Gebt uns einen Grund, ein Areal, die Spesen für unseren Sport tragen wir selbst"

"Er hat mir erzählt, dass es in Südtirol Pläne gibt, wonach fünf bis sieben Crosspisten verwirklicht werden sollten. Und er hat auch gesagt: 'Gebt uns einen Grund, ein Areal, die Spesen für unseren Sport tragen wir selbst"

Gemeinsame Regeln
Vorbei also die Zeiten der Motorrad- und Gokart-Freunde am Safety Park?
Christof Brandt, der neue Präsident des Verwaltungsrates formuliert folgendermaßen: "Die Kernaufgabe des Safety Parks ist es, ein breites Angebot an Fahrsicherheitskursen zu gewährleisten, die man, so weit es geht, auch im Rahmen von Sensibilisierungskampagnen nützen könnte." Werden Freizeitaktivitäten organisiert, so sollen diese unter Einhaltung von genauen Regeln zur Art der Veranstaltung und zum Lärmschutz stattfinden." Eine klare Absage auch an Förderungen aus dem Landestopf: "Keine öffentlichen Geldmittel dürfen für diese Veranstaltungen verwendet werden."

Die Leute in Pfatten sind sehr sehr verärgert. Sie sind kurz vor dem Aufstand. Die Politiker, die verantwortlich sind, müssen jetzt endlich handeln."

Zusammen mit der Gemeinde Pfatten möchte Mussner und der Verwaltungsrat des Safety Parkes vorgehen. Gegen den Lärm und für "die Belange der Anrainer." Respekt brauch es aber auch für die andere Seite: "Für die Tätigkeiten des Safety Parks", so Präsident Brandt. Aus dem Mund des Bürgermeister klingt dies so: "Der Safety Park hat 20 Millionen Euro gekostet. Wir können nicht einfach nur den Schlüssel nehmen und zusperren. Wir müssen verantwortlich handeln, und uns konkrete Gedanken machen."

Also bald Nägel mit Köpfen? "Bis zum Herbst wollen wir Maßnahmen andenken und vorschlagen, ganz schnell wird es nicht gehen." Beati kennt die Mühlen der Bürokratie, er kennt aber auch seine BürgerInnen. "Die Lärmmaßnahmen stehen an erster Stelle. Denn die Gesundheit unserer MitbürgerInnen ist zu kostbar."