Society | Cannabis Light
Informieren statt verurteilen
Foto: upi
„Weil Cannabis in den letzten 50 Jahren einzig und allein als gefährliche Droge verteufelt wurde, flammen immer wieder Vorurteile besorgter Bürger auf, wonach von den Cannabis Light Shops ein große Gefahr ausginge“, sagt Peter Grünfelder.
Grünfelder ist Gründer Gründer des „Cannabis Social Club“ und Betreiber eines Shops, der in Bozen unter anderem CBD- und Cannabis-Light-Produkte verkauft.
Grünfelder: „Dabei ist das genaue Gegenteil der Fall: Cannabis ist bereits legal“
Im Januar 2016 ist ein Gesetz zur Regulierung von Anbau und Verarbeitung von Hanf in Kraft getreten, womit praktisch die Basis für einen Handel mit streng kontrolliertem Cannabis geschaffen wurde. Mit dem Beschluss der Landesregierung Nr. 290 vom März 2018 wurden außerdem die Modalitäten für die Verschreibung und die Abgabe von medizinischem Cannabis zu Lasten des Gesundheitsdienstes in Südtirol beschlossen.
„Trotzdem werden immer wieder Geschäfte mit CBD- und Cannabis-Light-Produkten als Gefahr an sich und insbesondere für die Jugend verteufelt und diskriminiert“. ärgert sich Grünfelder. Und weiter: „Dabei sind die Kunden dieser Shops ganz normale erwachsene, vielfach ältere Bürger, die beispielsweise mit CBD einer Migräne vorbeugen wollen, ihre Schmerzen damit bändigen, oder Ruhe in ihrem überlasteten Kopf suchen.“
Auch Stefano Balbo, Patient und Vizepräsident des Cannabis Social Club Bozen, stoßen die in den vergangene Wochen in den Medien aufgetauchten „prohibizionistischen Stimmen“ in den Medien bitter auf. „Am Besten reagiert man auf diese Polemiken mit seriöser Informationsarbeit“, meint auch Balbo.
Der Cannabis Social Club Bozen organisiert deshalb seit langem immer wieder Informationsveranstaltungen und Patiententreffen. Auf großes Interesse stößt zur Zeit die ausgestellte Informationskampagne, die sämtliche Aspekte zu medizinischem Cannabis, vom Wirkungsspektrum bis hin zu den Verabreichungsformen, erläutert.
„Wir arbeiten bereits mit der öffentlichen Verwaltung zusammen und möchten nun einen Dialog und eine Zusammenarbeit mit den Ordnungskräften aufbauen. Wir brauchen Klarheit darüber, was Missbrauch ist und was ganz einfach legal und zum Wohle jedes Einzelnen beitragen kann.“, meint Peter Grünfelder.
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Lieber Oliver H., der
Lieber Oliver H., der Cannabis Social Club hat seit seinem Bestehen harte Sensibilisierungsarbeit geleistet. Mit Kampagnen, Veranstaltungen und Medienarbeit versuchen wir Bürger aufzuklären. Anscheinend wissen Sie ja schon einiges und haben medizinischem Cannabis gegenüber kaum Bedenken. (Wenn Sie schreiben "gegen Übelkeit, zur Appetit-Anregung oder als unterstützende, schmerzstillende Medikation", dann schätze ich, dass sie in der Onkologie arbeiten?).
Leider ist unsere tägliche Erfahrung jedoch eine andere: Der Zugang zu medizinischem Cannabis ist schwer: Ärzte wissen leider nur wenig über medizinisches Cannabis Bescheid, es sind die wenigsten Apotheken die Cannabis führen, dauernd müssen Patienten ihren Therapieplan unterbrechen, weil der Nachschub fehlt und Apotheken ohne Medikament dastehen. Was aber wirklich schwerwiegend ist, das ist die Diskriminierung der Patienten ausgesetzt sind, sofort ist man als Kiffer abgestempelt und bekommt das auch deutlich zu spüren … und viele Patenten, wie man sich vorstellen kann, trauen sich gar nicht erst den Arzt nach Cannabis zu fragen.
Die Debatte ist alles andere als aufgebauscht, sie wird unterdrückt und eingedämmt wo es nur geht. Ich als Vertreter von Patienten denen die Behandlung mit einem natürlichen Heilmittel sehr oft vorenthalten wird, empfinde das „Jugendschutzargument“ das sie vorbringen eine alte Floskel aus dem letzten Jahrhundert. Aktuelle wissenschaftliche Studien sprechen eine andere Sprache.
Bagatellisierung höre ich dauernd, aber immer in Zusammenhang mit Cannabis, nie in Zusammenhang mit Psychopharmaka die größtenteils Nebenwirkungen haben, bei denen einen die Haare zu Berge stehen. Da ist dann auch die Verabreichung an Minderjährige kein Problem mehr.
Lieber Oliver H., ich lade Sie ein zu einer Veranstaltung am 01.08.2018 um 20:00 Uhr, auf der Terasse von Forum Prävention: „Cannabis regulieren - eine suchtpräventive Positionierung“ Dort ist der richtige Ort um über den „Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum und Schulabbruch“ zu diskutieren.
Wenn Sie sich hingegen über die Anwendung von medizinischem Cannabis informieren möchten, sind Sie herzlich eingeladen ins Cannabis Competence Center Bozen in die Dantestr. 2 zu kommen, wir werden Ihnen die Augen öffnen.
Komm doch zu der
Komm doch zu der Veranstaltung dann können wir uns nochmal kennenlernen, Mittwoch um 20:00 Uhr, auf der Terrasse des Forums Prävention.
Ja wir haben einige wenige
Ja wir haben einige wenige Ärzte, hätten aber gerne mehr. Unsere Ziele sind Patienten zu helfen, die medizinisches Cannabis nehmen und medizinisches Cannabis zu fördern. Unser Verein hat auch einen wissenschaftlichen Beirat, der von Herrn Dr Roberto Pittini geführt wird.
Du bist immer noch eingeladen, dich in erster Person in der Dantestraße. 2 zu informieren.