Politics | A22

Autobahn muss mehr kosten

Im Zug einer möglichen Konzessionsverlängerung für die Brennerautobahn AG sollten die Tarife doch an jene des Gotthard angepasst werden, fordert M5Stelle.

Noch lagert der Brief des italienischen Transportministers Maurizio Lupi bei den zuständigen Ausschreibungsbehörden der EU in Brüssel. Es wird eine Weile dauern, bis die Antwort zu erwarten ist, ob Brüssel Ja sagt zur ordentlichen Konzessionsverlängerung der Brennerautobahn AG. Zuerst muss der neue EU-Kommissionspräsident ermittelt werden und mit seiner Arbeit starten. Dass das italienische Ministerium nun in Sachen Konzessionsverlängerung aktiv geworden ist, freut Walter Pardatscher, Chef der Brennerautobahn AG. So könnten Investitionspläne die bereits fix und fertig in der Schublade liegen, sofort in die Realität umgesetzt werden, etwas das auch der italienischen Wirtschaft zugute käme.

Dass es stets die Wirtschaft sein muss, die von politischen Großmaßnahmen profitiert, ist dem Movimento 5 Stelle ein Dorn im Auge. Die Gesundheit der Bürger und der Schutz der Umwelt sollten ebenso wichtige Motive sein, um politisch aktiv zu werden, schreibt Paul Köllensperger in einer Aussendng. Sein Vorschlag lautet, Erhöhung der Autobahngebühren und zwar mindestens im Ausmaß jener der Schweizerischen Gotthard-Route, die A2, eine der wichtigsten Nord-Süd-Achsen Europas. "Auf diese Weise könnte der Verkehr über den Brenner sofort um 30% gesenkt werden, vor allem jener Schwerverkehr der trotz Umweg die A22-Route wählt, um dem teureren Gotthard auszuweichen." Bereits etliche Male habe der M5Stelle solche Anträge auch im Landtag gestellt, immer mit negativem Ausgang. 

Dass die SVP in diesen Dingen beim römischen Ministerium keine Handhabe hätte, stimmt nicht, meint Köllensperger. Die 550 Millionen Euro Querfinanzierung der A22 zum Brennerbasistunnel seien sehr wohl eine solche Handhabe, also könne die SVP auch darauf dringen, dass die Tarife der Brennerautobahn erhöht würden. Zum sofortigen Wohl der Gesundheit der Bürger und nicht erst in einem Jahrzehnt.