Culture | Busoni
Keine Sportveranstaltung

Foto: livestream
Wie der legendäre chinesische Pianist und Busoni-Juror Liu Shikun heute Nachmittag im Interview sagte: Schon als er seinen bemerkenswerten Preis für China gewann (den 2. Preis beim Tschaikowsky Wettbewerb im Jahr 1958, Anmerkung der Übersetzerin), wusste er um den Bozner Wettbewerb als eine Institution von Weltrang und auch heute ist die Busoni noch eine der etabliertesten Plattformen für die junge Pianistengeneration. Dass so eine kleine Stadt so viele Pianisten aus der ganzen Welt anzuziehen vermag, hat für mich etwas geradezu Magisches.
Obwohl wir zum ersten mal diese Live Übertragung für das chinesische Publikum anbieten, ist das Interesse am Wettbewerb offenbar ausgesprochen ausgeprägt. Fünf chinesische Pianisten nehmen an den Endrunden teil und über 60.000 Zuschauer haben sich am ersten Tag den Live Stream aus Bozen angesehen, ein Beweis für den Einfluss und das Renommee dieses 70 Jahre alten Klavierfestes. Für mich ist es eine großartige Erfahrung, die Effizienz und hohe Qualität mitzuerleben, der Prozess wirkt sehr professionell und kontrolliert. Den Veranstaltern ist es ein spürbares Anliegen, angemessene Unterbringung und Arbeitsbedingungen und einen internationalen organisatorischen Standard zu gewährleisten.
Dass so eine kleine Stadt so viele Pianisten aus der ganzen Welt anzuziehen vermag, hat für mich etwas geradezu Magisches.
Was die Kandidaten betrifft, so empfinde ich sie als sehr in ihre Musik vertieft und gleichzeitig entspannt, was ich als eine gute Einstellung gegenüber einem Wettbewerb empfinde, besser, als ständig nervös zu sein und das Musikmachen nicht mehr genießen zu können.
In den letzten beiden Tagen haben wir oft Liszt, Busoni, Ravel, Rachmaninoff gehört, aber auch weniger “wettbewerbstypische” Komponisten wie Haydn, Schubert, Rameau oder Mozart, was die Aufführungen interessanter und für vielfältige Geschmäcker ansprechend macht. Ich bin überzeugt, dass es einen großen Unterschied zwischen Musikwettbewerben und Sportveranstaltungen gibt; der Busoni Wettbewerb beweist das seit 70 Jahren und ich glaube, das Konzept wird sich noch lange bewähren.
In den letzten beiden Tagen haben wir oft Liszt, Busoni, Ravel, Rachmaninoff gehört, aber auch weniger “wettbewerbstypische” Komponisten wie Haydn, Schubert, Rameau oder Mozart, was die Aufführungen interessanter und für vielfältige Geschmäcker ansprechend macht. Ich bin überzeugt, dass es einen großen Unterschied zwischen Musikwettbewerben und Sportveranstaltungen gibt; der Busoni Wettbewerb beweist das seit 70 Jahren und ich glaube, das Konzept wird sich noch lange bewähren.
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