Durnwalder: „So viel Applaus wie noch nie“
Herr Durnwalder, es war eine sehr bewegte und bewegende Landesversammlung in Meran?
Luis Durnwalder: Das kann man sagen. Ja, ich war sehr bewegt. Ich habe so viel Applaus bekommen, wie noch nie in meinem Leben. Dazu muss man sagen, ich hab mich auch noch nie richtig verabschiedet. Bin sozusagen von einem Posten zum anderen gegangen. Jetzt ist damit ja Schluss.
Sie fühlen sich in Ihrer Arbeit bestätigt?
Luis Durnwalder: Auf jeden Fall. Das tut schon gut, zwischendurch auch einmal Bestätigung zu bekommen. Dankbarkeit ist in der Politik ja meistens das Letzte, was man erwarten kann. Wenn man minutenlangen Applaus bekommt, dann muss das heißen: Es waren doch viele Sachen richtig, die wir gemacht haben.
Sie sind ja auch angeeckt, mit Ihrem doch sehr dominanten Führungsstil.
Luis Durnwalder: Auch wenn mich einige Politiker nicht unbedingt in Ehren halten, Oppositionelle oder auch in der Partei, ich denke der Kontakt zu der Basis ist immer gut gewesen. Ich hab das Gefühl, dass sie mich eigentlich gerne mögen.
Wie geht es der SVP-Basis?
Luis Durnwalder: Bei der Landesversammlung waren weniger Leute wie sonst anwesend. Von den 1.200 Stimmberechtigten, waren etwa 1.000 anwesend. Ich muss sagen, die Anwesenden waren sehr motiviert dabei. Wir haben einen sehr guten Bericht vom Parteiobmann gehört und auch der Herr Kompatscher hat sich klar zur Zukunft des Landes geäußert.
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Bei Proporz und Schule steckt Kompatscher den Rahmen eng. Wie viel Erneuerung ist tatsächlich möglich?
Luis Durnwalder: Schauen Sie, auch der Kompatscher hat verstanden, dass Gutes Bewahren wichtig ist. Bodenhaftung ist etwas Wesentliches. Wenn man etwas Neues aufzieht, wie einen Baum, dann kann das Alte mit dem Neuen gut verbunden werden. Das Alte wegwerfen, das würde niemanden gut tun. Ich glaube, man muss verstehen, dass wir am Guten weiterbauen sollen.
Auf der Pressekonferenz in Pfalzen, am 16.08.2013 zeigte Durnwalder seine Leistungen auf.
Und was darf sich ändern?
Luis Durnwalder: Wir haben vieles gut gemacht, davon bin ich überzeugt. Aber in der Fülle der Kompetenzen, die wir erlangt haben, ist sicher das eine oder andere nicht so gelungen. Was wichtig ist, sind neue Formen des Umgangs. Das glaub ich schon.
Also keine morgendliche Besuche mehr beim Landeshauptmann?
Luis Durnwalder: Das tät ich dem Arno Kompatscher von vornherein abraten. Nachahmen darf er mich nicht. Jeder muss so sein, wie er ist. Dann wirkt er authentisch und echt. Der Arno Kompatscher ist ein eigener Mensch mit eigenen Charakterstärken.
Sie sind zuversichtlich für den Wahlausgang Ihrer Partei in vier Wochen?
Luis Durnwalder: Ich bin sehr zuversichtlich. Nicht weil wir so gut sind, aber weil nichts besseres auf dem Markt ist. Die Freiheitlichen sagen immmer, sie sind die große Erneuerung. Aber wenn man sich die Kandidaten anschaut, sind immer die gleichen vorne. Und auch bei der Union – die Frau Klotz ist ja nicht unbedingt neu.
Was möchten Sie noch abschließen in Ihrer Legislatur?
Luis Durnwalder: Maßnahmen zur Verbesserung des Wirtschaftsstandortes Südtirols sollen noch verabschiedet werden, das passiert nächsten Montag. Auch die Sicherung der Arbeitsplätze liegt mir sehr am Herzen. Und falls die Regierung in Rom bleibt, die Finanzregelung.
Was geben Sie den SüdtirolerInnen mit auf den Weg?
Luis Durnwalder: Sie sollen da weitergehen, an dem was mein Vorgänger gemacht hat und was ich gemacht habe. Sie sollen innovativ sein, das Beste für das Land machen, sie sollen bereit sein für Neues und Altes bewahren.