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Johannes zu Eltz: "Es ist keine Frechheit, Kritik am Papst zu üben"

Während der Skandalbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst eine Auszeit vom Papst bekommen hat, diskutieren das deutsche Bischöfliche Ordinariat und der Klerus heiß über die Zukunft des Protzbaus. Verschiedene Szenarien sind für Limburg möglich. Doch einigen reicht die zu sanfte Entscheidung des Papstes nicht.

Die deutsche Kirche kommt nicht zur Ruhe. Der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz findet die Entscheidung des Papstes im Fall des Skandalbischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst und seinem 31 Millionen Euro teuren Bischofssitz zu sanft und nachgiebig. In einem Brief schreibt zu Eltz:

"Ich werde alles, was in meinen Kräften steht, dafür tun, dass auch die Verantwortlichen in Rom das einsehen können, und dränge darauf, dass wir bald einen neuen Bischof von Limburg wählen dürfen, der uns vertraut und dem wir vertrauen können."

Doch die Kirche will sich reumeutig zeigen, sie will den Armen schenken und so gibt es mehrere Limburger Lösungen:

Zu den diskutierten Szenarien gehören laut Informationen des SPIEGEL ein Flüchtlingsheim, eine Anlaufstelle für Obdachlose und eine Suppenküche. "Der Geldgestank muss weg", sagte ein Mitglied des einflussreichen Domkapitels.

Flüchtlinge, die in Lampedusa stranden, haben also eine neue Persepektive - in Limburg? Die Caritas plädiert für eine Residenz für Obdachlose. Eine Suppenküche also, geführt möglicherweise von indischen Nonnen, die, so schreibt Spiegel-Online "bislang Bischof Tebartz-van Elst versorgt hatten." Aber die Szenarien gehen weiter: Der Limburger Bischoffssitz könnte Touristen aus aller Welt anziehen. Pilgerfahrt nach Limburg um Bescheidenheit zu betrachten?

Zudem könnten die schwarze bischöfliche Privatkapelle und der rund 800.000 Euro teure Mariengarten für die Allgemeinheit geöffnet werden; für die warme Jahreszeit ist an ein kirchliches Park-Café gedacht.

Bevor das Christkindl kommt soll geklärt werden, wohin sich die Diözese orientiert. Bischof Tebratz-van Elst hat erst mal Auszeit gekriegt, vom Papst. Abkühlen soll die Stimmung, doch vertrauensstiftend schauen die kirchlichen Vorschläge in Limburg alle nicht aus. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Eine Entscheidung in Limburg steht immer noch an. Eine, hinter der auch das Volk stehen kann.

Den ganzen Beitrag lesen Sie auf Spiegel Online.

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gorgias Wed, 10/30/2013 - 22:54

das Wesentliche. In München wird gerade ein Ordinariat für 130 Millionen gebaut - das berichtet übrigens auch Spiegel Online: http://www.spiegel.de/panorama/muenchner-innenstadt-erzbistum-muenchen-… -
und keiner regt sich auf.

Was interessiert mich ob sich da ein Herr von Eltz ein bischen herumkläfft? Er zu laut wird, zieht ihn die Kurie ein bischen an der Würgekette und dann ist er schon wieder still.
Hat sich bis jetzt immer gut bewährt.
Amen

Doch im Prinzip soll die Kirche machen was sie will mit ihrem Geld, solange Sie nicht staatlich Finanziert wird. Selber schuld wer dann Spendet oder Kirchensteuer zahlt!

Doch was wirklcih problematisch ist, ist dass die Kirche als Körperschaft des Öffentlichen Rechts eine Reihe von Privilegien hat:
- Angestellte der Kirchen (und sei es die Putzfrau und der Hausmeister) haben kein Kündigungsschutz und Streikrecht
- Kirchen betätigen sich als Hilfsorganisationen, sind aber nicht den selben Transparenzregeln unterworfen
- Kirchen brauchen im Gegensatz zu anderen Kulturvereinen keine Transparente Buchhaltung führen
- Bischofssitze können "graue Kassen" führen und sind nicht verpflichtet deren Besitzstand offen zu legen
- Es werden Theologische Fakultäten ans Universitäten beherbergt und finanziert (dann könnte es das wohl gleich auch für Astrologie gelten?) Auch sind Studenten anderer Studiengänge (wie Soziologie oder Pädagogik) verpflichtet Pflichtvorlesungen von Professoren aus der Theologischen Fakultät zu besuchen
- Führt für die Kirchen eine entgeltliche Dienstleistung durch in dem er für diese die Kirchensteuer einnimmt. Außerdem ist durch dieses Verfahren bei einem Abhängigen Arbeitsverhältnis für den Arbeitgeber ersichtlich ob ein Arbeitnehmer mitglied einer kirche ist oder nicht (Was ist mit Privacy? Paradox ist dass aber ein Arbeitgeber bei dem Einstellungsgespräch nicht Fragen darf welche Religion jemand angehört es aber danach über die Kirchensteuer trotzdem erfährt)

Wed, 10/30/2013 - 22:54 Permalink