SVP-Finanzmisere: Wer hat die SVP heruntergewirtschaftet?
Gewesen ist es nachher niemand. Wenn ein Unglück geschieht, gibt es dann einen einzigen Schuldigen? Einen, der die ganze Verantwortung trägt? Oder ist es ein schleichendes Unwesen, das sich heranmacht, anmacht? Ein Luxusleben zu führen ist verlockend. Das böse Erwachen kommt meist zu spät.
Unter Silvius Magnago sei noch gespart worden, meint Oskar Peterlini. Dann Sodom und Gomorra? Siegfried Brugger, langjähriger SVP Parteiobmann von 1992 bis 2004 verweist auf Thomas Widmann, damals SVP-Parteisekretär. Dieser war der "operative Arm der Partei", sprich auch für die Kontoführung verantwortlich. War es Widmann der den Luxus in der SVP ermöglichte? Doch möchte Brugger, so unterstreicht er gegenüber der Südtiroler Tageszeitung, den neuen Landtags-Präsidenten Widmann nicht den schwarzen Peter zuschieben, schließlich hätten die Beschlüsse zu den Finanzen alle Gremien der Partei durchlaufen. Auch Elmar Pichler Rolle, SVP-Parteiobmann 2008, stellt sich schützend vor seinen damaligen Parteisekretär Alexander Mittermaier. Dieser habe "exzellent" gearbeitet, 5,6 Millionen hoch schon der Schuldenberg als Philipp Achammer dann 2009 ins SVP-Boot stieg und die Parteifinanzen durchschaute.
Alber wills's richten
Schönreden kann jetzt niemand mehr etwas, dass der derzeitige SVP-Parteisekretär Martin Alber mit seinem Sanierungsplan auf Widerwillen stößt - wen wundert es? Abstoßen von überflüssigen Immobilien, wie das Pusterer Parteibüro, um marode Kassen zu sanieren, den Mitgliedsbeitrag anheben, oder die Altmandatare zur Kasse beten. Ein Aufschrei rief letztere Maßnahme hervor, wer will schon sein sattes Leben für die Partei einschränken? Schließlich habe man damals, als die Zeiten auch nicht immer rosig waren, genug gearbeitet und mehr gespart. Oskar Peterlini will wissen "wer diese Schulden verursacht hat", Fakten auf den Tisch.
Ideen für die SVP-Zukunft
Andere suchen kreativ nach neuen Möglichkeiten. Bescheidenheit hat Arno Kompatscher schon proklamiert, eine Idee kommt von Sepp Kusstatscher im Gespräch mit der Südtiroler Tageszeitung: "Wenn Durnwalder 10 Prozent des Wertzuwachses, den er seit 1989 als Landeshauptmann und mit seinen Immobiliengeschäften erzielt hat, an die Partei abliefern würde, dann hätte er selbst immer noch viel Geld – und die Partei würde den Großteil ihrer Schulden los sein." Darüber kann sich der Ex-Landeshauptmann ja Gedanken machen. Im Herz-Therapie-Zentrum in Prissian.