Society | SALTO Gespräch
“Il camion è il mio mondo”

Foto: Reiterer
This article is salto plus. Please login to read the article!
Not subscribed yet? With a subscription to SALTO, you can support independent and critical journalism in South Tyrol! To the subscription page
Natürlich, ein…
Natürlich, ein journalistisch animiertes, gepflegtes, unwidersprochenes „Tirol-Bashing“ zur Sommerzeit passt immer. Gerade beim Thema Transit.
In der Tat: Die Brennerautobahn ist ein Alptraum. Für die Anrainerinnen und Anrainer – es sei denn, diese lieben Motorlärm und Feinstaubbelastung. Aber da sie es ja offensichtlich auch für die LKW-Fahrerinnen und -Fahrer selbst ist, fragt man sich als naiver Laie: Was genau spricht eigentlich gegen eine massive Verlagerung auf die Schiene, gegen den Einsatz leiser E-LKW oder – Gott bewahre – gegen ein lückenloses Nachtfahrverbot? Die allseits bekannten, apokalyptischen leeren Regale, wie sie jede und jeder aus der Schweiz kennt? Und die bekanntlich die Schweizer:innen in Scharen über die Grenze treibt.
Was könnte da nur im Wege stehen? Man kommt einfach nicht drauf. Es sei denn, man flüstert das böse Wort „Lobbyismus“ - ich bin versucht, es als „BaumSalvinismus“ in den Diskurs einzuführen.
Mit Verlaub und - unironisch - allem Respekt vor Frau Reiterers beruflicher Erfahrung und ihrem Engagement, bitte ich sie, zu überlegen, ob nicht die LKW-Fahrerinnen und -Fahrer die größten Profiteure von verbesserten Regelungen (inklusive Nachtfahrbeschränkungen) und geregelteren Arbeitszeiten wären?
Ich bitte, meine grenzenlose Naivität zu entschuldigen. Dieser ist auch mein Vorschlag für ein weiteres Sommerthema geschuldet: der Alkoholkonsum der LKW-Fahrer auf der RoLa Wörgl-Brenner, bevor sie sich ab dem „Brennero“ wieder auf die A22 und die Staatsstraßen ergießen. Aber keine Sorge, dort erwartet sie ja eine Trikolore-Dreifaltigkeit aus hervorragender Infrastruktur, makellosen Parkplätzen und funktionierenden Sanitäranlagen.