Best Of 2022: Rock / Pop
Disclaimer: Für diese Übersicht haben wir die Objektivität zugunsten der Subjektivität etwas in den Hintergrund gerückt. Wir werden uns textlich zurückhalten, aber die Releases und Videos verlinken, damit ihr euch selbst auf Entdeckungsreise machen könnt. Die Redaktion von salto.music erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und die Übersicht kann gerne in den Kommentaren ergänzt werden. Die Reihung im Text ist keine Wertung, sondern ist dem „flow“ geschuldet.
Die Mini-Serie:
- #1 Best of 2022: Metal / Stoner / Prog
- #2 Best of 2022: Punk / Core / Alternative
- #3 Best of 2022: Rock / Pop
- #4 Best of 2022: HipHop/Rap & Reggae
- #5 Best of 2022: Pop: Electronic Variations
Zur Sache: Was die „normale" Rockmusik betrifft, also all das, was man handgemacht ist und gemeinhin als Rock- und Pop-Musik umschrieben wird, so gab es 2022 nicht viele Releases. Band und Musiker/Musikerinnen die dies Art von Musik lieben, ziehen das Covern vor, wohl weil man damit schneller und näher an die Musik herankommt, die man gerne spielen und hören würde. Wir wollen aber dennoch auf sechs Band/Artists verweisen, die 2022 eigene Songs geschrieben und veröffentlicht haben. Stilistisch reicht das von Singer/Songwriter über Hardrock bis hin zu Pop-Balladen. Wir empfehlen auch hier wieder: am besten selbst auschecken und sich ein eigenes Urteil bilden von den Künstlern und Künstlerinnen, die wir 2022 gut fanden und deswegen hier auflisten.
Singer/Songwriter: Peter Burchia: „Look Back”
„Look Back” ist definitiv eines jener Alben von 2022, die hängen geblieben sind: Wegen der Songs, wegen der kargen aber ganz und gar nicht unterkühlen Produktion und wegen der ganz besonderen Atmosphäre, die sich wie ein roter Faden durch alle Songs zieht. Der Bozner Singer/Songwriter Peter Burchia hat mit „Look Back” ein wunderbares Album eingespielt, das sich etwas abseits vom Pop-Mainstream bewegt und sich mit Sicherheit nicht sofort erschließt. Wer die (kleine) Hürde aber nimmt, wird einen tollen Künstler entdecken.
Unsere Rezension von „Look Back" ist hier nachzulesen.
Rock #1: Onyria
Ursprünglich aus Meran und zu zweit, nach einer kleinen Odyssee mittlerweile in Südfrankreich und als Band unterwegs. Onyria haben mit ihrem Album „Feed The Monster” eine runde Sache abgeliefert, oder besser, eine recht abwechslungsreiche Sache, denn zwischen harten, treibenden Rocksongs und leicht dramatischen Balladen, wird auf „Feed The Monster” alles geboten, und es macht in der Tat Spaß, das Album am Stück zu hören.
Rock #2: Diego Polli
Der Bozner Musiker Diego Polli hat 2022 mit „Liberi” ein Album veröffentlicht, das sich – stilistisch – seinen Weg zwischen Pop-Balladen und griffigen, mitunter durchaus harten Rocksongs sucht. Diego Polli, der dieses Album eigentlich als Solo-Projekt gestartet hat, hat mittlerweile eine Band, die diese Songs auf die Bühne bringt. Erwähnenswert und nicht unwichtig die Produktion des Albums, die in den Händen des Bozner Gitarristen David Altieri lag.
Die Rezension des Albums findet sich hier.
Newcomer #1 (Singer/Songwriter): Saad Cobolt
Es ist erst ein Video draußen und er spielt angeblich auch noch gar nicht so lange Gitarre, und dennoch hat Saad Cobolt den diesjährigen Contest „UploadSounds“ für sich entscheiden können. Saad Cobolt, der teilweise aus Mexiko und teilweise aus der Slovakei stammt, mittlerweile aber in Bozen seine Zelte aufgeschlagen hat, zeigt in seinem Song „Oh, Outlander“, dass gutes Songwriting in Verbindung mit einer starken Stimme faszinieren können.
Newcomer #2 (Pop): Robin's Huat
Etwas poppiger sind die zwei Video-Singles von Robin Diana, bzw. Robin's Huat wie er sein Projekt nennt. Robin's Huat ist Vinschgauer und hat 2022 eben mit „Brutto ma buono” und „Klaus“ unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Auch hier wieder: Eine schöne Stimme, gutes Songwriting und ein Arrangement, das trotz seiner jungen Jahre schon sehr ausgereift wirkt. Hier kommt noch hinzu, dass der Dialekt den er in seinen Songs verwendet unverfälscht und absolut nicht aufgesetzt wirkt. Hoffentlich widersteht Robin's Huat den Verlockungen des schnellen Lobes vonseiten des Mainstream-Pop und bleibt noch eine Weile auf der Suche nach der eigenen „Stimme”.
Newcomer #3 (Rock): Patrick McGarry
Der aus dem Großraum Bruneck stammende junge Musiker Patrick McGarry hat ein eigenes kleines Studios, er spielt Bass in zwei jungen Bands, verfolgt aber vor allem sein eigenes, unter seinem Namen laufendes Projekt. Als Patrick McGarry hat er zu Beginn von 2022 sein Debüt-Album „Pilot“ und, im Dezember 2022, die EP „Your Room – An EP” veröffentlicht. Die Musik die er schreibt ist Rockmusik, der man anhört, dass sie von Größen wie U2 oder späte Pink Floyd inspiriert ist. Aber das ist gut und das geht auch nicht anders, wenn man sich als junger Musiker auf den Weg macht. Wir harren gespannt, was da noch kommen mag.
Unser Review zu „Pilot” ist hier nachzulesen.