Arbeitsminister Poletti trifft Legacoopbund

Themen des Treffens waren der Workers buyout, die Netzwerke von Genossenschaften und das Gemeinwohl, das Arbeitsplätze schafft - das Genossenschaftswesen kann die Wirtschaft ankurbeln.
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Am 14. April fand in Padua ein Treffen zwischen dem Arbeitsminister Giuliano Poletti und Legacoopbund, Legacoop Veneto und Legacoop Friuli Venezia Giulia stattgefunden. Die Rolle der Genossenschaften und des Non-Profit-Sektors für den sozialen und wirtschaftlichen Aufschwung des Landes standen im Mittelpunkt der Diskussion.

«Die Zukunft unseres Landes soll auf die soziale und solidarische Wirtschaft aufgebaut werden – so der Arbeitsminister Giuliano Poletti beim gestrigen Treffen – wir setzen auf Genossenschaften, Sozialunternehmen, Gemeinschaftsgenossenschaften und alle anderen Formen des Sozialunternehmertums, die den Menschen, die Gemeinschaft und die Bedürfnisse der Mitglieder, nicht das Kapital, in den Mittelpunkt stellen».  «Wir möchten die Beteiligung und die Verantwortung der Bürger stärken». Poletti nimmt dabei Abstand von der Idee eines reinen Versorgungsstaates: Für ihn sollen das Genossenschaftswesen und der Non-Profit-Sektor in den Staat und in die Marktwirtschaft integriert werden.

Zum Thema Arbeitslosigkeit äußerte sich auch der Vorsitzende von Legacoopbund Heini Grandi; er hat die Wichtigkeit des Genossenschaftswesen in Krisenzeiten hervorgehoben: «Die Wirtschaftskrise und die Schließung großer Unternehmen stellt uns auch in Südtirol vor große Herausforderungen. Das Genossenschaftswesen hat sich dabei als eine wirksame Lösung für die steigende Arbeitslosigkeit erwiesen: Die Zahl der Angestellten, die eine Genossenschaft gründen und den Betrieb in dem sie arbeiten übernehmen wollen, nimmt zu. Dabei muss das Unternehmen neu ausgerichtet und die Tätigkeit neu überdacht werden. Heuer haben sich bisher schon drei Gruppen von Arbeitern an uns gewandt, die von großen nationalen und internationalen Unternehmen entlassen wurden».

Angesichts des Problems der geringen Kapitalisierung der klein- und mittelständischen Betriebe, haben die drei Vorsitzende der regionalen Legacoop-Verbände steuerliche Begünstigungsmaßnahmen für die Unternehmen, die eine Kapitalisierung vornehmen, angefordert – für Genossenschaften der Normalfall, da alle Rücklagen der Gewinne in das Nettovermögen einfließen. Die Vorsitzenden haben sich auch positiv zu den Maßnahmen geäußert, die zu einer Reduzierung der Arbeitskosten führen, wie zum Beispiel die Senkung der Irap.