Immer mehr Bürger wenden sich an die wechselseitigen Krankenversicherungsfonds

Im Jahr 2010 waren es ungefähr 600tausend. Heute ist ihre Zahl auf eine Million gestiegen. Wir sprechen über die Mitglieder der wechselseitigen Krankenversicherungsfonds in Italien. Auch in Südtirol erfahren diese wechselseitigen Fürsorgeeinrichtungen einen Wachstum und sie gewährleisten ungefähr 30.000 Menschen eine finanzielle Deckung im Krankheitsfall. Die drei wichtigsten wechselseitigen Krankenversicherungsfonds in Südtirol – Mutual Help, Emva und Raiffeisen-Wkv – haben seit Kurzem den neuen Gesundheitsfonds Mutual.Doc gegründet. Auch die wechselseitige Hilfsgesellschaft Mutual Help ist 2014 stark gewachsen, die Mitgliederanzahl hat sich gegenüber dem vergangenen Jahr verdreifacht.
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„Die Südtiroler Familien müssen für Dienstleistungen im sozio-sanitären Bereich immer öfters in die eigene Tasche greifen. Die Bürger suchen deswegen nach Lösungen für ihre sozio-sanitäre Absicherung“, meint Heini Grandi, Vorsitzender von Legacoopbund. Nach dem Prinzip der Solidarität und der Selbsthilfe, bietet die Südtiroler wechselseitige Hilfsgesellschaft Mutual Help den Bürgern und Arbeitern Dienstleistungen und Unterstützungen im sozio-sanitären Bereich an. Die wechselseitige Hilfsgesellschaft ersetzt den öffentlichen Gesundheitsdienst nicht, sondern integriert diesen. Dabei erhält der Bürger eine Beteiligung der Kosten, die nicht von der Krankenkasse gedeckt werden.

Die wechselseitigen Krankenversicherungsfonds können auf eine spannende Geschichte zurückblicken. In Italien sind sie die erste Genossenschaftsform überhaupt: Die erste wechselseitige Fürsorgeeinrichtung wurde nämlich im Jahr 1848 in Pinerolo gegründet –  sechs Jahre vor der Gründung der ersten Konsumgenossenschaft in Turin. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde der Sozialstaat immer weiter ausgebaut, dadurch verloren die wechselseitigen Krankenversicherungsfonds an Bedeutung. Heutzutage hingegen werden die Bürger bei sanitären Leistungen immer öfters zur Kasse gebeten: Die wechselseitigen Hilfsgesellschaften können da Abhilfe schaffen und den Bürgern eine sozio-sanitäre Absicherung gewährleisten.