Society | Genossenschaft

Berüchtigte Orte als traumhaftes Urlaubsziel

Eine Delegation der Genossenschaft “La pecora nera”, die das Geschäft von “Libera Terra” in Bozen betreibt, nimmt derzeit an einem Sommercamp von „Libera“ in Neapel teil.
Note: This article was written in collaboration with the partner and does not necessarily reflect the opinion of the salto.bz editorial team.

Einige Mitglieder, Mitarbeiter und Freunde der Genossenschaft „La pecora nera“ haben in diesen Tagen eine Reise nach Scampia und Chiaiano angetreten, um diese Stadtviertel von Neapel kennenzulernen, die als Orte der organisierten Kriminalität bekannt sind.

Es ist eine Reise, um Vorurteile und Klischees abzubauen: Die Teilnehmer werden auf einem konfiszierten Mafia-Hof in Chiaiano arbeiten und bei der Renovierung eines alten Schulgebäudes in Scampia mithelfen. Die Schule wurde im Jahr 2006 aufgegeben und wurde in der Folge zu einem Zufluchtsort der Camorra und zu einem Stützpunkt der Drogenhändler. Im Jahr 2012 kam dann die Wende – das Gebäude wurde dem Verein „Libera“ übergeben, der hier eine Wohngemeinschaft  für Minderjährige mit familiären Problemen aufbauen möchte.

In der „Bottega dei Sapori e dei Saperi di Libera Terra” in Bozen werden Produkte von “Libera Terra” und von “NCO – Nuovo Commercio Organizzato” verkauft, letztere werden auf den beschlagnahmten Mafia-Grundstücken in der Provinz Caserta angebaut. Zur Herstellung der NCO-Marmelade , die im Geschäft in der Freiheitsstraße verkauft wird, werden zum Beispiel Pfirsiche aus Chiaiano verwendet.

Die Genossenschaft „La Pecora Nera“ wird ab nächstem Jahr auch „Antimafia- Reisen“ für Erwachsene nach Scampia und in andere Orten Süditaliens organisieren.