Environment | Alternative Antriebe, man kann es auch anders machen!

Alternative öffentliche Mobilität: außerhalb Südtirol geht man andere Wege

Mehrmals habe ich die widersprüchliche Entscheidungen der öffentlichen und halböffentlichen Körperschaften analysiert und einen Blick über die Landesgrenzen ist ratsam.
Note: This article is a community contribution and does not necessarily reflect the opinion of the salto.bz editorial team.

Wahrscheinlich diejenigen, die mich kennen, wissen schon, worüber ich schreiben werde, aber repetita iuvant. Dass die in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen über alternative Antriebe im öffentlichen Nahverkehr mehr als fragwürdig sind, gibt es keinen Zweifel, wenn auch das Gespräch mit einer „Gummimauer“ nicht angenehm ist, aber das macht mir nichts aus.

Kürzlich nahm ich mir einen freien Tag und fuhr nach Modena anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme der ersten Anlage (in Europa!), die für die Betankung der Erdgasbusflotte von der Seta bestimmt ist. Diese ist nicht mehr an der Erdgasleitung angekoppelt, sondern wird mit flüssigem Methan versorgt, das dann wieder gasförmig die Tanks der Busse füllt. Es ist eine sogenannte „L-CNG“-Tankanlage, die mit Mitteln der Region Emilia Romagna und der Seta gebaut wurde.

Bei dieser Gelegenheit wurden drei neue Erdgasbusse präsentiert und ich war ein wenig verblüfft. Ja, weil ich die gleichen Busse fand, die im Jahr 2013 von Sasa gekauft wurden, aber in Modena wurden diese mit Erdgasantrieb gekafut. Also "Das kann man tun", dachte ich. Vor ein paar Tagen gab es die Medienpräsentation der ACTV Venedig und wieder... gleiche Marke und Erdgasantrieb. Merkzettel, insbesondere für das Land, sollte man zukünftig weitere Landtagsanfragen beantworten: in Modena wurden für die Busse je 240.000 €, in Venedig je 250.000 € augegeben (Kostenpunkt: Der Preis variiert je nach der Anzahl der Busse, die gekauft werden, von der Endausrüstung und dem „Preiskampf“ in der Ausschreibung zwischen den verschiedenen Herstellern).

Also stelle ich die Frage: irgendwo kann man es auch anders aber nicht in Bozen?

Es ist auch nennenswert, dass jedes Mal, wenn ich mit jemandem der Branche rede und ich darauf hinweise, dass auf einer Seite in Südtirol Wasserstoffbusse aber auf der anderen eine Flut von Dieselbusse gekauft hat, sieht man mich mit Erstaunen und Ungläubigkeit. „Das geht nicht!“ oder „Reine Inkohärenz“, wird mir geantwortet. Und wenn ich dann hinzufüge, dass in Bozen keine Erdgasbusse mehr gekauft werden, weil Sasa damit einige Probleme hatte mit Bussen... die bereits 8 bis 15 Jahren alt sind, kann ich nur erstaunte Gesichter sehen. Nur als Hinweis zur Glaubwürdigkeit gewisser Aussagen, die im Land des „Wir sind die Besten!“ gemacht werden.

Ich möchte mich zu diesen Aspekten nicht wiederholen und weise auf von mir bereits veröffentlichten Beiträgen zum Thema hin. Das Foto hier oben ist als „Geschenk“ für das ausklingende Jahr gedacht für alle Beteiligten, die sich seit immer stur weigern Stellung zu nehmen.

Übliche letzte Frage: wie lange soll diese „Gummimauer“ noch bestehen? Wird man endlich dazukommen, darüber öffentlich zu sprechen? Oder ist es einfach nur eine Taktik um unbequeme Fragen in einer öffentlichen Debatte zu dieser Thematik zu umgehen?