Society | Alternative Antriebe haben es noch sehr schwer um einen Durchbruch zu erlangen

Gasautos mit LPG- und Erdgasantrieb: wenn die Medienwelt daneben greift

Die Medienwelt hat sich mit der Nachricht über das Gasauto in der Tiefgarage in Bruneck beschäftigt aber mit eher unterschiedlichem Erfolg.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Beim Hören und Lesen der Nachricht des 2. Januars über die  Tiefgarage in Bruneck und das Auto mit einem Gasleck, hab ich sofort gedacht, dass es zu einige „Ungenauigkeiten“ kommen würde. Aus dem ganz einfach Grund, dass, wenn das Thema die Gasautos sind, die Berichterstattung sehr leicht zu Fehlern und Verzerrungen kommt.

Zwei unterschiedliche Gase

Wenn nur allgemein über Gasautos spricht, bedeutet dies „Äpfel und Birnen“ zu mischen. Ein Auto mit Erdgasantrieb (Erdgas/GNC/CNG) sollte man nicht mit einem Autogasauto (Flüssiggas/GPL/LPG) verwechseln. Beide Treibstoffen sind nämlich Gase, aber mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Bei den meisten ist dieser Unterschied nicht klar und verwechseln die zwei Antriebsarten, u.a. ist nicht klar dass Erdgas in Kg und Autogas in Litern verkauft werden und dass bringt mit sich, dass man zu falschen Überzeugungen über die Spar-Möglichkeiten der alternativen Antriebe kommt. Aber das ist ein weiteres Thema.

Die Printmedien

Zurück nach Bruneck. Bei den Informationen, die im Internet und in der Presse veröffentlicht wurden, kann man behaupten, dass einige richtig berichtet haben (AA und CDAA), andere lagen ein bisschen daneben, da die Zett von Autogas berichtet hat während die Dolomiten in den Lokalnachrichten am 4. Januar korrekt über ein Erdgasauto berichtet hat. Aber dann hat man einen Artikel den LPG-Autos in der gleichen Ausgabe gewidmet und im genannten Zeitungsartikel hat man auf den anderen Artikel der Pustertalerseite hingewiesen, wo man aber über Erdgasauto sprach. Also perfekter Kurzschluss.

Das Web

Im Web hat Stol von LPG berichtet und sich auf die Erklärungen des Kommandanten der FFW Bruneck bezogen (worüber man eher ein bisschen perplex war, aber es könnte sein, dass hier etwas missverstanden wurde). SN hat auch über LPG berichtet wobei man hervorheben muss, dass die meisten Kommentare eine ganz klare Idee wiedergeben bezüglich der Unwissenheit über das Thema und über gewisse Vorurteile, die fast zur Paranoia grenzen. TZonline berichtete über ein Erdgasauto aber am Ende wird auf Autogasautos hingewiesen.

Die Fernsehsender

Nicht, dass es im Fernsehen besser gelaufen ist. TCA AA am 2/1 sprach ausdrücklich von LPG, Video33 auch wie die Tagesschau am 2. Januar, die dann am darauffolgenden Tag sich auf den Brunecker Fall bezog und einen Bericht über LPG-autos widmete mit Bezug auf den Fall in Bruneck. Bericht der vom TG3 am 4/1 übernommen hat. Dass sagt schon alles.

Demzufolge sollte man darüber nachdenken, und zwar welche Informationen über den Vorfall den Medien zur Verfügung standen, weil es scheint ziemlich seltsam, dass einige Medien genaue Informationen hatten, andere nicht. Das Interview mit dem Leiter der FFW Bruneck gab einige „kuriosen“ Informationen, die am Tag darauf in dem genannten Artikel auf der Pustertalerseite der Dolomiten teilweise widerrufen wurden... vielleicht nach der Lektüre meines Kommentars auf Stol?

VW Golf TGI: mit Erdgasantrieb!

Ich bemerkte sofort, dass etwas nicht mit den Informationen stimmt. Einen Blick auf das Foto konnte sehr ausschlussreich sein, da es sich um ein VW Golf 7 handelte, der als TGI-Version verkauft wird, also mit Erdgasantrieb und dieses Modell keine serienmäßige Autogasvariante hat, was natürlich nur Experten und Autoenthusiasten sehr gut bekannt ist.

Die Tiefgarage

Methan ist leichter als LPG ist, aber ich frage mich, warum an drei Punkten die Konzentrationen so hoch waren, dass Explosionsgefahr gemeldet wurde (aber war es tatsächlich so?). Demzufolge wäre es interessant zu wissen, welche Werte aufgezeichnet wurden. Mehr darüber hier. Meine Zweifel erstrecken sich auf das Lüftungssystem der Tiefgarage, weil Methan leichter als Luft ist, im Gegensatz zu Autogas, und sollte leicht aus der Garage entströmen während Autogas auf dem Boden bleibt.

„Gas-Konfusion“

Kurz gesagt, die Verwechslung von Erdgas und Autogas ist eine Tatsache und das passiert  häufig in den Medien, wohlgemerkt nicht nur in den lokalen. Die Gründe sind vielseitig und sich darüber zu beschäftigen würde zu lange dauern. Hinzu kommt die gedämpfte Begeisterung für diese alternativen Antriebe seitens der lokalen öffentlichen Körperschaften (z.B. das surreale Thema der Erdgasbusse ist bestens bekannt und womit ich mich mehrmals bereits beschäftigt habe). Über diese alternative Treibstoffe und über die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen sollte die zuständigen Wirtschaftsverbände informieren, aber die Kommunikation derselben ist oft unzureichend, manchmal sogar katastrophal (darüber eine Analyse über die Erdgaswelt - auf Italienisch).

Unzureichende Kommunikation zur alternativen Treibstoffen

Die abschließende Überlegung ist, dass  alternative Antriebe genaue und aktuelle Informationen sowohl noch viele Klarstellungen benötigen. Der Fall in Bruneck sollte zu einigen Überlegungen veranlassen, weil mit dem, was am 2. Januar passierte, fürchte ich, dass man noch einmal Ängste und Vorurteile über Gasautos allgemein befeuert hat. Diese sind unbegründet, aber sehr schwer zu beseitigen. Und dann soll ma über Wasserstofffahrzeuge sprechen? In Bezug auf die Kommunikation, auf den Punkt gebracht, gibt es noch viel zu tun, viel mehr als das, was man erwarten könnte.

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Mattia Frizzera Thu, 01/07/2016 - 17:09

Incomprensibile il perchè nel resto d'Europa si può fare metano self service, mentre per l'Italia valgono norme barocche con registrazioni tessere e assurdità varie. Qualcuno sta provando a cambiare qualcosa in Parlamento?

Thu, 01/07/2016 - 17:09 Permalink
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Michele De Luca Fri, 01/08/2016 - 20:35

In reply to by Mattia Frizzera

Nessuno sta facendo nulla per eliminare questa anomalia. Si sa che il D.M. 31.3.2014, che ha introdotto 'sta famigerata tessera, è stato fatto in "camera caritatis", gli atti preparatori non sono accessibili e al tavolo tecnico stavano seduti "i soliti noti". Si è persa un'occasione, pare che la stessa Eni fosse contraria e ora si sta mangiando le mani, ma va, eh! Certo, se la provincia di Bolzano e/o quella di Trento, magari assieme, facessero pressione per togliere quel paragrafo dal D.M. citato, forse si potrebbe muovere qualcosa, ma sappiamo che ambedue le province paiono proprio non "gradire" i carburanti alternativi con tanti saluti ai bei discorsi della "green region". Gliel'ho sbattuto in faccia non so quante volte, rispondono solo col silenzio. Bella trasparenza, per davvero.

Fri, 01/08/2016 - 20:35 Permalink
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Oskar Egger Thu, 01/07/2016 - 17:22

Non solo: il GPL dopo Trento é una normalitá, persino in Germania. Qui ed in Austria sembra voler rifornirsi di succo di lampone. Chi sta dietro a questo tipo di politica??

Thu, 01/07/2016 - 17:22 Permalink
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Michele De Luca Fri, 01/08/2016 - 20:39

In reply to by Oskar Egger

Non seguo il settore del gpl. So che in Austria ci sono pochi distributori ma bisognerebbe approfondire la tematica sui motivi. Paradossalmente hanno una rete piuttosto estesa di distributori di metano, anche se mi sa che sono in profondo rosso perché coi prezzi dei carburanti in Austria è gran dura prendersi un'auto a metano (o a gpl). Tra l'altro anche per il gpl manca il discorso del self-service, analogamente come per il metano. Perché? Chissà... forse perché con broda e puzzolio le due province incassano i 9/10 delle accise? Che sono minori sui carburanti gassosi?

Fri, 01/08/2016 - 20:39 Permalink